SENDETERMIN So., 21.04.24 | 23:25 Uhr | Das Erste

Französischer Pavillon: Julien Creuzet

PlayEin Pavillon mit einem riesigen roas Bild davor
Frankreich: Julien Creuzet  | Video verfügbar bis 21.04.2025 | Bild: BR

In seiner DNA stecke die Insel Martinique, behauptet Julien Creuzet. Geboren ist der 37-Jährige in der Nähe von Paris. Teile seiner Jugend verbringt er in der Karibik. Er ist der erste afrokaribische Künstler, der den französischen Pavillon bespielt. Seine Skulpturen sind fragile Zeichen, womöglich Traumfänger. Ein Labyrinth der Bedeutungen mit vagen Bezügen zur Mythologie. Creuzets Märchenwelt fordert die Sinne des Besuchers heraus.

Nur unterwegs kann es zu neuen Begegnungen kommen

Ein Mann mit schwarzer Hautfarbe in einer Museumsausstellung
Künstler Julien Creuzet | Bild: BR

"Manchmal kann Geschichte sich aus der Distanz festigen", sagt Julien Creuzet. "Wie bei alten Skulpturen, die mythologischen Figuren darstellen. Die gibt es ja in allen Gesellschaften. Was passierte in der Karibik, was in Asien, an der afrikanischen Küste beispielsweise. Plötzlich können wir viele Bezüge zwischen verschiedenen Kontinenten herstellen."

Obwohl im Pavillon alles diffus bleibt, entfaltet sich ein wohlig vertrautes Gefühl. Als Kind unternahm Creuzet mit dem Vater lange Spaziergänge auf Martinique, nur um die blaubeinige Vogelspinne zu finden. Manchmal gerieten sie tief in den Wald. Nur unterwegs kann es zu neuen Begegnungen kommen, so versteht er seine Kunst. "Ich denke, der Körper ist so intelligent, dass er verschiedene Erinnerungen und Erfahrungen speichern kann, besonders die Nase."

"Wie können wir teilen und miteinander leben?"

Blick in den französischen Pavillon
Blick in den französischen Pavillon | Bild: BR

In den Räumen sind alle Sinne gefordert. Aus großen Wannen in weiblichen Formen duftet es. "Ich habe viele Geschichten über die Parfümproduktion in Florence und Grasse gehört. Diese Städte haben die Blumen geradezu ausgebeutet. Ich mag die Idee, wie die Parfüms von dort – wie ein Gefühl – um die ganze Welt reisen."

Die Installation, eine poetisch-utopische Metapher für eine bessere globalisierte Welt? Schon, aber es gibt auch politische Botschaften. "Alle Menschen brauchen Wasser. Jetzt heißt es, wie können wir teilen und miteinander leben? Deswegen ist es absolut notwendig über Wasser nachzudenken."

Stand: 21.04.2024 21:37 Uhr

0 Bewertungen
Kommentare
Bewerten

Kommentare

Kommentar hinzufügen

Bitte beachten: Kommentare erscheinen nicht sofort, sondern werden innerhalb von 24 Stunden durch die Redaktion freigeschaltet. Es dürfen keine externen Links, Adressen oder Telefonnummern veröffentlicht werden. Bitte vermeiden Sie aus Datenschutzgründen, Ihre E-Mail-Adresse anzugeben. Fragen zu den Inhalten der Sendung, zur Mediathek oder Wiederholungsterminen richten Sie bitte direkt über das Kontaktformular an die ARD-Zuschauerredaktion: https://hilfe.ard.de/kontakt/. Vielen Dank!

*
*

* Pflichtfeld (bitte geben Sie aus Datenschutzgründen hier nicht Ihre Mailadresse oder Ähnliches ein)

Kommentar abschicken

Ihr Kommentar konnte aus technischen Gründen leider nicht entgegengenommen werden

Kommentar erfolgreich abgegeben. Dieser wird so bald wie möglich geprüft und danach veröffentlicht. Es gelten die Nutzungsbedingungen von DasErste.de.

Sendetermin

So., 21.04.24 | 23:25 Uhr
Das Erste

Produktion

Bayerischer Rundfunk
für
DasErste