Fr., 06.06.14 | 13:00 Uhr
Spenden lassen nach – Tafeln in Not
Supermärkte kaufen schlauer ein. Die Folge sind weniger Lebensmittel, die weggeschmissen werden müssen. Eigentlich gut - könnte man meinen - für die Tafeln wird das bessere Wirtschaften der Handelskettene aber immer mehr zum Problem.
Für diejenigen, die nicht genügend Geld haben, um sich selbst ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen, sind die Tafeln eine unverzichtbare, notwendige Hilfe. Was im Supermarkt aussortiert wird, nehmen die Tafeln gerne an. Von diesen Spenden sind immer mehr hilfsbedürftige Menschen abhängig. 15.000 Menschen pro Woche versorgen sich zum Beispiel mit Hilfe der Hamburger Tafel. Die Nachfrage dort ist inzwischen so groß, dass nicht mehr alle von der Tafel versorgt werden können. Dort gibt es bereits eine Warteliste.
Die Schuld an der schwierigen Lage gibt Jochen Brühl vom Bundesverband der Tafeln den Politikern: "Wir fordern, dass die Politik endlich tätig wird, sich um die zu kümmern, die am Rand stehen, die aus prekären Lebenssituationen kommen. Es gehe nicht an, das auf Bürgerbewegungen abzuwälzen, die sich zwar engagieren können, aber nicht die Ursachen beheben." Hier sei der Staat gefordert.
Adressen der Tafeln finden sie hier
Einige interessante Zahlen:
- bundesweit gibt es über 900 Tafeln mit mehr als 3.000 Tafel-Läden
- es sind rund 5.000 Fahrzeuge im Einsatz, die Spenden sammeln
- insgesamt gibt es rund 50.000 ehrenamtliche Mitarbeiter
- täglich werden rund 1,5 Millionen Menschen von den Tafeln unterstützt
Stand: 19.06.2015 11:43 Uhr
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