SENDETERMIN Di., 16.01.24 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Orchideen richtig pflegen

mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin

Service: Orchideen richtig pflegen | Video verfügbar bis 16.01.2026 | Bild: WDR

Orchideen gehören in Deutschland zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Kein Wunder, denn sie vereinen viele positive Eigenschaften: Sie sehen grazil aus, blühen lange, es gibt sie in vielen attraktiven Farben und Blütenformen und die allermeisten Sorten sind unkompliziert in der Pflege.

Beliebte Orchideen-Arten

Zu den beliebtesten Arten zählen Phalaenopsis – Schmetterlingsorchideen. Ihre großen Blüten schweben wie Falter an einem kräftigen Stiel. Sie variieren in Form, Farbe und Größe. Besonders faszinierend sind sie nicht nur optisch, sondern auch gärtnerisch, denn sie blühen lange und bilden auch immer wieder neue Knospen.

Die Trends variieren und neben den Farben spielt auch das Muster eine Rolle. Neben den filigranen, kontrastreichen Aderungen auf den Blütenblättern gibt es organisch geformte Farbkleckse, die an einen gebatikten Stoff erinnern. Der Stiel mit den Knospen lässt sich leicht mit einem Draht formen und so kann man neben dem aufrecht gewachsenen Stiel auch Orchideen mit einem runden oder ovalen Blütenstiel bewundern. Auch hinsichtlich der Größe gibt es neben den klassischen 30 bis 40 cm hohen Exemplaren auch Miniaturen, die nur wenige Zentimeter hoch sind und große, mehrtriebige Schönheiten, die auch 60 cm und mehr an Höhe messen.

Neben den Phalaenopsis sind Cymbidien, Vanda- und Frauenschuh-Orchideen Highlights für den blumigen Schmuck auf der Fensterbank. Sie passen alle gut zu Farnen und anderen kleinblättrigen Zimmerpflanzen, weil diese eine hohe Luftfeuchtigkeit bescheren, so wie es die Orchideen bevorzugen.

Gießen von Orchideen leicht gemacht

Orchideen nehmen Wasser nicht nur aus dem Bodensubstrat, sondern viel mehr aus der Luft auf. Das hat mit dem Naturstandort zu tun, wo sie häufig nicht im Erdreich wurzeln, sondern vor allem in Astgabeln auf den Zweigen großer Bäume angesiedelt sind. Da finden sie Halt und auch ausreichend Nährstoffe und Wasser. Das ist wichtig für das Gießen: Es ist besser die Töpfe nur einmal in Wasser zu tauchen, so dass sich das grobe Substrat voll Wasser saugen kann. Das Wasser verdunstet und die Orchidee holt sich, was sie braucht. Einen ähnlichen Effekt erzeugt eine Wasserschale, die neben die Pflanze gestellt werden. Gerade auf der Fensterbank über der Heizung verdunstet das Wasser schnell und verbessert das Klima für die Orchideen. Natürlich kann auch ein Wassersprüher eingesetzt werden.

Orchideen mit langer Lebensdauer

Während viele Zimmerpflanzen mit Blüten eher kurzlebig sind, haben Orchideen eine lange Lebensdauer, wenn sie gepflegt werden. Grundsätzlich werden Orchideen in einem durchsichtigen Kulturtopf verkauft, weil die Wurzeln auch Licht brauchen. Übertöpfe haben meist einen Absatz, damit die Wurzeln nicht im Wasser stehen, sondern überschüssiges Wasser abtropfen kann. Das Substrat muss eher nährstoffarm und grob sein, damit genügend Luft an die Wurzeln kommt. Mit einem Lappen sollten die großen Blätter immer mal wieder gereinigt werden. Liegt Staub auf den Blättern, führt das nämlich zu einem Lichtverlust, der die Energiegewinnung drosselt und die Pflanze schwächt.

In guter Umgebung

Zimmerpflanzen mit kleinen weichen Blättern sind ideale Partner für Orchideen, weil sie die Luftfeuchtigkeit durch Verdunstung erhalten. Als ideal haben sich Kletterfeige und Bubikopf erwiesen. Wenig Ansprüche an die Lichtsituation und daher auch passend sind auch Zierspargel und Grünlilie. Tillandsien, die zu den Bromeliengewächsen zählen, haben auch keine Wurzeln und werden gerne mit anspruchsvolleren Orchideen in Arrangements vergesellschaftet.