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Schweden: Auf der Jagd nach dem Polarlicht

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Schweden: Auf der Jagd nach dem Polarlicht | Bild: NDR

Aurora Borealis – das Nordlicht. Auf der Sonne hat es seinen Ursprung.

Nordlichter sind Sonnenwinde, die auf die Erdatmosphäre treffen.

Chad Blakely
Chad Blakely | Bild: Bild: BR

Fotografiert hat die Bilder Chad Blakely. Vor einigen Jahren hat es den gebürtigen Amerikaner nach Abisko in Lappland verschlagen, der Liebe wegen. Jetzt bietet er Fotosafaris für Touristen an.

In einer alten Sami-Hütte bereitet er ein Feuer vor, damit seine Kunden auch bei minus 20 Grad nicht allzu sehr frieren müssen.

Chad Blakely:

»In unserer ersten Saison 2012 hatten wir 13 Gäste, ein Jahr später schon 500 Kunden, im vergangenen Jahr waren es schon 1500 und ich bin sehr glücklich darüber, dass wir in diesem Winter zwischen 6000 und 7000 Besuchern haben werden. Es ist schon richtig: Man kann von einem Boom sprechen.«

Abisko, ein einsamer Ort in den kalten Weiten Lapplands. 654 Menschen harren hier aus. Viele der Jungen – weggezogen, weil es einfach keine Perspektiven für sie gab. Die langen Eisenerz-Züge auf der Bahnstrecke Kiruna-Narvik sorgen zumindest ab und zu für Bewegung. Ansonsten hat sich hier in den vergangenen Jahrzehnten wenig getan.

Die Touristen-Station: Es ist noch gar nicht so lange her, da hatten sie nur im Sommer geöffnet, nie im Winter, zur Nordlicht-Saison!

Jetzt freut sich die Chefin der 300-Betten-Unterkunft über Besucher aus aller Welt, das ganze Jahr lang!

Helena Runeberg
Helena Runeberg | Bild: Bild: BR

Helena Runeberg, Hotelchefin:

»Es hat damit angefangen, dass ein Mann aus Japan im Internet gelesen hatte, Abisko sei wegen seiner Lage der beste Ort auf der ganzen Welt für das Nordlicht. Er ist dann aus Tokio nach Rovaniemi geflogen, mit dem Zug nach Kiruna gefahren, dann hierher gereist. Damals war im Winter ja alles zu. Mein Vorgänger kam dann auf die Idee, dass dies ein Riesengeschäft für uns sein könnte.«

John Lee und seine Frau Jennifer Hoh stammen aus Malaysia, leben inzwischen in London und wollen schon seit Jahren das Nordlicht erleben. Jetzt ziehen sie sich die Polaroveralls an und sind ziemlich aufgeregt.

Jennifer Loh:

»Ich fühle mich so schwer. Ich habe so viel an. Es ist wirklich aufregend.«

John Lee:

»Wir fahren jetzt auf den Berg hier, dick verpackt, mit einem Lift 20 Minuten hoch bis zur Bergstation, durch die Kälte.«

Warten auf das Nordlicht
Warten auf das Nordlicht | Bild: Bild: BR

20 Minuten Frieren im Sessellift, den normalerwiese die Skifahrer nutzen. Oben ist es kalt, windig – und ziemlich bedeckt. John und Jennifer schauen und schauen, warten und warten, aber sie haben einfach kein Glück in dieser Nacht.

Jennifer:

»Wir haben den Mond gesehen.«

John:

»Ja, den Mond. Das war‘s. Es war eine gute Erfahrung, aber ein wenig enttäuscht bin ich schon. Wir sehen einfach kein Nordlicht.«

Dafür bekommen sie einen grandiosen Blick auf die nächtliche Landschaft!

Am nächsten Abend: Fotosafari mit Chad Blakely. Aus Singapur sind Serene Tan und ihre Freundin Ann Goh gekommen. Heute Nacht wollen sie das Nordlicht fotografieren. Und weil das gar nicht so einfach ist, erklärt der Profifotograf die Kameras ganz genau.

Chad Blakley:

»Um die Aurora zu fotografieren, nehmen wir Belichtungszeiten von zehn, 20 manchmal sogar 30 Sekunden. Und damit die Bilder nicht wackeln, benutzen wir ein Stativ.«

Ausgestattet mit warmer Kleidung, Kameraausrüstung und Kopflichtern geht es dann in die Dunkelheit. Heute könnte es klappen, verspricht der Wetterbericht.

Die beiden Bankangestellten aus Singapur sind zuversichtlich.

Serene Tan:

»Wir haben noch nie so etwas gesehen. Wir haben gehört, hier ist es so gut wie nirgendwo sonst, deshalb wollen wir dabei sein.«

Anne Goh:

»Außerdem ist das eine von den Erfahrungen, die man im Leben unbedingt machen muss.«

Je weniger Beleuchtung, desto besser. Auch unsere Kamera muss ab jetzt auf zusätzliches Licht verzichten.

Endlich Nordlicht!
Endlich Nordlicht! | Bild: Bild: BR

Plötzlich wird der Himmel grün – und selbst der erfahrene Fotograf gerät aus dem Häuschen:

»Fantastic, look at this Pink, absolutely unbelievable.«

Ein beeindruckendes Schauspiel, Aurora Borealis tanzt am Himmel. Ann und Serene können ihr Glück kaum fassen.

Anne:

»Der ganze Weg hierher, aber es hat sich gelohnt.«

Serene:

»Überwältigend, kaum zu beschreiben.«

Es gibt noch viel zu bestaunen, am Himmel in den nächsten Stunden. Das Nordlicht leuchtet noch lange – in dieser Polarnacht in Lappland – am Ende der Welt.

Autor: Clas Oliver Richter, ARD Stockholm

Stand: 16.02.2015 09:21 Uhr

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