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Schnappschuss Spanien: Die Twitter-Polizei

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Schnappschuss Spanien: Polizei im Twitterrausch | Bild: BR

Aber seit ein paar Jahren hat sich das in Spanien geändert – hier gilt die Polizei plötzlich als "cool" und "trendy" – Grund genug für uns zu fragen – warum ist die Polizei in Spanien auf einmal so populär?

Der Weg führt uns in dieses Kommissariat in Madrid. Hier haben sie Pistole und Handschellen beiseite gelegt und greifen zu einer anderen Waffe: Twitter, dem Kurznachrichtendienst. Carlos Guerra, der Medienbeauftragte, hat vor fünf Jahren den Twitter- Account @policia eröffnet.

Nun haben sie 1,1 Millionen Follower, mehr als das FBI oder die CIA.

Carlos Fernández Guerra
Carlos Fernández Guerra | Bild: Bild: BR

Carlos Fernández Guerra, Medienbeauftragter Policia Nacional:

»Wir sprechen die Menschen sehr persönlich und sehr direkt an, manchmal mit einem Augenzwinkern, und immer mit Sympathie.«

In dieser digitalen Spezialeinheit twittern die Polizisten, klären auf, geben Tipps und bekommen natürlich auch Hinweise aus der Bevölkerung. Und das mit Erfolg – mehr als 500 Festnahmen allein im Drogenmilieu durch Hinweise auf Twitter.

Regelmäßig veröffentlichen Guerra und Kollegen Links zu Videoclips. Ihre Strategie: Einsätze mit viel Action, damit gewinnt man Follower.

Carlos Fernández Guerra, Medienbeauftragter Policia Nacional:

»Die Leute fragen uns, wie wir arbeiten. Sie möchten kuriose und interessante Videos von Einsätzen sehen und auch Ratschläge bekommen.«

Zwei Polizisten mit Tablet und Smartphone
Zwei Polizisten mit Tablet und Smartphone | Bild: Bild: BR

Unterwegs mit einer Patrouille – es ist zwar nicht ihre Hauptaufgabe, aber ab und wann greifen die Beamten zu Tablet und Smartphone.

Manchmal geht ein Tweet allerdings auch daneben: Ein Follower etwa wollte wissen, wie man am besten einen Joint ins Flugzeug schmuggelt. Wie wär‘s mit einer Zigarettenschachtel, schlug die Polizei im Spaß vor. Bei den Vorgesetzten kam das nicht gut an.

Carlos Fernández Guerra:

»Danach habe ich fünf Tage nicht geschlafen. Aber das ist halt das Risiko, wenn man permanent twittert, direkt und schnell, jeden Tag.«

Insgesamt aber ist der Twitter-Account der spanischen Polizei eine Erfolgsgeschichte. Schnell noch ein Foto, dann wird weiter getwittert. Denn die Fangemeinde dieser coolen Polizei soll weiter wachsen.

Autor: Stefan Schaaf, ARD Madrid

Stand: 03.11.2014 11:09 Uhr

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