1/1

Sri Lanka: sechs Jahre nach dem Bürgerkrieg

Thangavel Sathyavati muss immer allein essen. Ihre Tochter, ihr Schwiegersohn – er war ein tamilischer Kämpfer – und die drei Enkel sind 2009, am letzten Tag des Bürgerkrieges spurlos verschwunden, nachdem sie sich den Regierungstruppen gestellt hatten.  | Bild: NDR

Thangavel Sathyavati muss immer allein essen. Ihre Tochter, ihr Schwiegersohn – er war ein tamilischer Kämpfer – und die drei Enkel sind 2009, am letzten Tag des Bürgerkrieges spurlos verschwunden, nachdem sie sich den Regierungstruppen gestellt hatten.

Auf den Schlachtfeldern im Norden von Sri Lanka sieht es so aus, als sei gestern noch gekämpft worden. Hier rannten Menschen um ihr Leben.

Von 1983 bis 2009 kämpften die Tamilen für einen unabhängigen Staat im Norden der Insel. Auf der anderen Seite standen die Truppen der Regierungsarmee, die den Aufstand schließlich niederschlugen.

Diese Frau war mehr als 20 Jahre tamilische Soldatin. Sie traut dem Frieden nicht, hat Angst, der Krieg könnte wieder beginnen.

Ihr Mann starb bei den Kämpfen. Die Witwe kann die Grauen des Bürgerkrieges nicht vergessen. Aber über die Verbrechen der eigenen Leute will sie nicht nachdenken.

Ganz in der Nähe der letzten Schlacht, wo noch einmal Tausende ihr Leben verloren, steht heute dieses goldfarbene Denkmal. So feiert die Regierungsarmee ihren Sieg.