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Indonesien: Die Walfänger von Lamalera

Lamalera liegt auf der Insel Lembata im Osten Indonesiens. Eine kaum zugängliche und abgeschiedene Gegend. Lamalera ist bekannt als das Dorf der Walfänger. Sie jagen so wie es schon ihre Vorfahren gemacht haben.  | Bild: Das Erste/ NDR

Lamalera liegt auf der Insel Lembata im Osten Indonesiens. Eine kaum zugängliche und abgeschiedene Gegend. Lamalera ist bekannt als das Dorf der Walfänger. Sie jagen so wie es schon ihre Vorfahren gemacht haben.

Der Lamafa – das ist der Mann mit der Harpune – steht an der Spitze des Bootes. Sein Job ist gefährlich. Er muss den Wal bei voller Fahrt treffen. Häufig springt er dabei selbst ins Wasser. Die Fischer glauben, nur wer selbst ein reines Herz hat, kann auf hoher See überleben.

Wenn kein Pottwal in Sicht ist, dann jagen die Fischer von Lamalera Walhaie und Mantas.

Gregorius ist ein Lamafa. Die Harpunenwerfer sind hoch angesehen. Es liegt an ihm, ob im Dorf für alle genug zu essen da ist.

Das ist der Steuermann. Jeder an Bord des kleinen Bootes hat eine Aufgabe. Um einen Wal zu fangen, braucht es viele Hände.

An diesem Tag haben die Fischer nur zwei Riesenmantas gefangen. Aber immer noch besser als mit leeren Händen zurück zu kommen.

Die Walfänger in der Bucht von Lamalera. Sie suchen den Horizont nach einer Walfontäne ab. Um mit solch einem kleinen Holzboot auf Walfang zu gehen, dafür braucht es viel Mut.

Die Kinder von Lamalera üben den Walfang.

Die Kinder hier wollen nicht Popstar oder Fußballer werden, sie träumen vom Dasein als Walfänger.

Die Menschen in Lamalera sind katholisch und sehr gläubig. Der erste Missionar kam aus Deutschland. Er lebte vor 100 Jahren hier. Die Wale sehen sie als Geschenk Gottes, daher wäre es undankbar, diese nicht zu jagen.

Das Dorf der Walfänger – hier hängt die Unterhose ganz selbstverständlich neben dem Walfleisch.

Der Walfang ist gefährlich. Yohanes Sulaona verlor dabei sein Bein. Jetzt ist er meist ans Bett gefesselt. Er hat noch nicht einmal eine Prothese.

Die Walfänger Yohanes und Karolus verfolgt bis heute dieser eine Tag, an dem Yohanes ein Bein verlor und der Wal sein Leben."Wahrscheinlich hat einer meiner Vorfahren etwas falsch gemacht," erklärt sich Yohanes den Unfall. Die Menschen in Lamalera glauben daran, dass ihr Leben vorbestimmt ist.

Wer bekommt wie viel vom gefangenen Tier? Das regelt die Tradition ganz klar. Dementsprechend verteilt der Harpunist das Fleisch.

Sogar die Kinder helfen mit.

Am Strand von Lamalera wird die Beute aufgeteilt. Jeder im Clan erhält einen Anteil – auch die Witwen im Dorf.