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Fast vergessenes Flüchtlingslager in der Westsahara

Dreharbeiten bei über 40 Grad. Das ARD-Team ist in der Westsahara im Flüchtlingslager Smara. Die Kollegen wollen über einen vergessenen Konflikt berichten.  | Bild: Das Erste

Dreharbeiten bei über 40 Grad. Das ARD-Team ist in der Westsahara im Flüchtlingslager Smara. Die Kollegen wollen über einen vergessenen Konflikt berichten.

Seit mehr als 40 Jahren leben Menschen in dieser Wüste. Viele bereits in dritter Generation. Geflohen sind die Sahraouis aus ihrer Heimat, die 1975 von Marokko quasi besetzt wurde.

Amsan Haida hat für die Unabhängigkeit der Westsahara gekämpft. Nun lebt er fern seiner Heimat und träumt von der Rückkehr. Er hat das ARD-Team in das Flüchtlingslager begleitet.

Tausende Menschen leben in dieser unwirtlichen Gegend, in der nichts wächst. Das Überleben hier hängt deshalb von internationaler Hilfe ab.

Monatlich gibt es Notrationen: Mehl, Reis, Linsen. Viele hier leiden unter Mangelernährung.

Die Menschen klagen, dass das von internationalen Organisationen bereit gestellte Essen nicht ausreiche. Die Familien seien größer geworden, die Rationen müssten daher auch größer werden, doch die Spendenbereitschaft für die in Vergessenheit geratenen Flüchtlinge ist gering.

ARD-Korrespondent Stefan Schaaf erfährt von den Menschen im Flüchtlingslager, dass viele Familien seit Jahrzehnten auseinandergerissen sind, denn mitten in der Sahara trennt eine Mauer den marokkanisch besetzten Teil von dem Gebiet, in das sich viele geflüchtet haben.

Im Zuge des Konflikts um das besetzte Territorium wurde dieses mit Minen bestückt, die auch heute noch Menschen in den Tod reißen, wenn sie versuchen, in ihre Heimat zurückzukommen.

Junge Spanier wollen Solidarität mit den Menschen in der Westsahara zeigen, indem sie Papierblumen in den Wüstensand pflanzen.

Erinnerung an eine mörderische Grenze in einem Gebiet, dessen Status völkerrechtlich immer noch umstritten ist.

Seit 1975, als die damalige Kolonialmacht Spanien das Land verließ, fordern die Vereinten Nationen ein Referendum. Die Menschen in der Westsahara könnten so selbst entscheiden, wer in dem Gebiet das Sagen haben soll und die Unsicherheit wäre endlich vorbei. Doch Marokko verweigert das.

Seit mehr als 40 Jahren sind Tausende Menschen im Wüstensand gestrandet. Ein vergessener Konflikt in Nordwestafrika.