Nachhaltigkeit bei Kaffeekapseln: Alles Augenwischerei?

Kaffee
Yvonne Willicks und Thomas Fischer überprüfen auf der Kompostieranlage die Werbeversprechen der Kapselhersteller.  | Bild: WDR

Wer gerne Kapselkaffee trinkt und auf die Verwendung von Kapseln daher nicht verzichten möchte, sollte folgendes im Hinterkopf haben:  

  • Die Kapseln sind hinsichtlich ihrer Herstellung und Entsorgung sehr unökologisch. Jährlich entstehen 40.000 Tonnen Verpackungsabfall nur aufgrund von Kaffeekapseln.
  • Auch solche, die als kompostierbar ausgeschrieben sind, sind in ihrer Herstellung nach wie vor sehr ressourcenintensiv. Die biologisch abbaubaren Kapseln sind daher nicht unbedingt ökologischer als solche aus Plastik.

Auf einer Kompostieranlage will Yvonne Willicks herausfinden: Halten kompostierbare Kapseln das, was sie versprechen? Zusammen mit Thomas Fischer von der deutschen Umwelthilfe wagt Yvonne Willicks den Versuch. Kapseln der Firmen Beanarella und Velibre, die damit werben, dass ihre Kapseln zu 100 Prozent kompostierbar und somit ökologisch abbaubar sind, werden nach Normvorschrift einer industriellen Kompostierung zugeführt.

Das Ergebnis:

Der durchgeführte Test zeigt, dass die vom Hersteller angegebene Verrottungsdauer nicht eingehalten werden kann. Demnach sind die von uns getesteten und als kompostierbar vermarkteten Kaffeekapseln in der industriellen Kompostierung nicht kompostierbar.

Das enttäuschende Fazit lautet also: Die von uns getesteten "kompostierbaren" Kaffeekapseln müssen im Restmüll und nicht, wie vom Hersteller suggeriert, in der Biotonne entsorgt werden.

Tipp: Wer nicht auf Kapselkaffee verzichten möchte, der kann auf die wiederverwendbaren Edelstahlkapseln zurückgreifen. Diese müssen nicht nach jedem Gebrauch weggeschmissen werden, sondern können ganz einfach ausgewaschen und mit frei wählbarem Kaffeepulver befüllt werden. Eine Edelstahlkapsel kostet circa 30 bis 40 Euro.