Die Vorproduktion von Untertiteln

Screen der Untertitel-Software
Screen der Untertitel-Software | Bild: ARD-Text

Die Mehrzahl der im Fernsehen ausgestrahlten Sendungen sind vorher produziert worden. Sie können damit vorab untertitelt werden. Dabei wird so viel wie möglich vom Originaltext übernommen. Die Gehörlosenverbände fordern eine so genannte 1-zu-1-Untertitelung.

Wie die Wissenschaft herausgefunden hat, ist der Mensch in der Lage rund 220 gesprochene Wörter pro Minute aufzunehmen. Beim Lesen von Wörtern sinkt die Aufnahmefähigkeit auf etwa 180 Wörter pro Minute. Von Geburt an Hörgeschädigte können aufgrund der anderen Erfassungstechnik von Wörtern rund 140 Wörter verarbeiten.

Somit müssen die Texte hin und wieder umformuliert und gekürzt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Sinnzusammenhang nicht verloren geht und die gehörlosen Zuschauerinnen und Zuschauer alle Informationen erhalten. Im Idealfall sind die fertigen Untertitel jeweils maximal zwei Zeilen lang und sachlich in sich abgeschlossen.

Anschließend müssen die Untertitel mit dem Sendeband synchronisiert werden. Dafür sorgt der sogenannte Timecode, eine mitlaufende und für den Zuschauer unsichtbare Uhr auf dem Sendeband. Jeder Untertitel erhält eine Start- und eine Endzeit. Bei einem Spielfilm von 90 Minuten Länge müssen in der Regel etwa 1000 Untertitel formuliert und timecodiert werden. Eine Menge Arbeit also, die mehrere Arbeitstage in Anspruch nehmen kann.

Die vorproduzierten Untertitel werden dann später parallel zur Sendung ausgestrahlt.