"Tagesschau" sendet ab 19. April 2014 aus neuem Studio

15.04.2014

Logo der "tagesschau"
Logo der "tagesschau" | Bild: tagesschau

Premiere am 19. April 2014: Die 20:00-Uhr-Ausgabe der "Tagesschau" am Samstag vor Ostern kommt aus einem neuen Fernsehstudio. Dort werden künftig alle Sendungen von ARD-aktuell produziert. Neben einem überarbeiteten Vorspann, einem aufgefrischten Design und zwei separaten Moderationstischen ist die bedeutendste Veränderung eine rund 17,5 Meter breite Medienwand hinter den Plätzen der Sprecher und Moderatoren. Sie ist mit Panoramabildern, Fotos, Videos und Schrifteinblendungen bespielbar. Sieben Beamer werfen die wechselnden Hintergrundbilder in Rückprojektion auf die Medienwand. Was dort dargestellt ist, sehen die Präsentatoren real im Studio und nicht nur auf einem Monitor.

Das neue Studio

Das neue Studio wurde auf den 320 Quadratmetern Grundfläche des vorhandenen früheren Havariestudios von ARD-aktuell eingerichtet – im Gebäude der ARD-Nachrichtenzentrale beim NDR in Hamburg. Ein Neubau war nicht erforderlich. Auch die größtenteils rund 15 Jahre alte Studiotechnik einschließlich Kameras, Licht und Mischpulten wurde erneuert. In diesem Zusammenhang wurde auch der Umstieg auf eine Produktion in HD-Qualität vollzogen.

Die Gesamtinvestition beträgt 23,8 Millionen Euro und blieb damit im Kostenplan. Darin enthalten sind, neben der Studiotechnik, auch Setbau, Design, Schulung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Probebetrieb sowie Wartung für mehrere Jahre. Das neue Herz von ARD-aktuell wird nicht allein für täglich 20 "Tagesschau"-Ausgaben im Ersten, die "Tagesthemen" und das "Nachtmagazin" genutzt, sondern auch für die "Tagesschau"-Nachrichten im Viertelstundentakt auf dem Digitalkanal tagesschau24.

Lutz Marmor, ARD-Vorsitzender und NDR Intendant:

»Mit diesem Studio macht die ARD ihr Flaggschiff klar für die kommenden Jahre. Technisch war die Erneuerung der Studio-Ausrüstung überfällig. Und für die Präsentation der 'Tagesschau' und der 'Tagesthemen' steht jetzt modernste Technik zur Verfügung. Die investierte Summe ist für den Informationsauftrag der ARD gut angelegt. Der geplante Budgetrahmen konnte trotz der zeitlichen Verzögerung eingehalten werden.«

Nicht immer war in dem Projekt alles nach Plan verlaufen. Im Zuge eines ersten Probebetriebs hatte sich zur Jahreswende 2012/13 herausgestellt, dass das Grafiksystem zunächst nicht die gewünschten Ergebnisse brachte. Da sich alle Abbildungen und Schrifteinblendungen auf einer halbrunden Medienwand real im Studio abspielen, muss das Grafiksystem alle Verzerrungen in Echtzeit korrigieren. Wegen der verschiedenen Perspektiven, Kameraeinstellungen und Kamerabewegungen erwies sich dies als ein Problem, das bei der Planung und Entwicklung so nicht vorhergesehen worden war.

Dr. Kai Gniffke, Erster Chefredakteur ARD-aktuell:

»Für uns war klar: Probieren und Üben im Echtbetrieb würde es bei der 'Tagesschau' nicht geben. Erst wenn alle Systeme fehlerfrei und zur völligen Zufriedenheit laufen, wollten wir auf Sendung gehen. Dies ist jetzt der Fall – dank intensiver Arbeit des Grafiksystem-Herstellers, der Produktion und der Redaktion von ARD-aktuell.«

Die Zuschauerinnen und Zuschauer von "Tagesschau", "Tagesthemen" und "tagesschau24" erwartet ab dem 19. April 2014 eine deutlich verbesserte optische Umsetzung von Nachrichten. Schwierige Sachverhalte lassen sich in Form von animierten Grafiken anschaulicher darstellen.

Thomas Hinrichs, Zweiter Chefredakteur ARD-aktuell:

»"Für das Moderatorenteam der 'Tagesthemen' ändert sich am meisten. Sie sind im Studio unterwegs, werden nicht mehr durch die Tischkante bildlich eingeschränkt. Dadurch haben unsere 'Anchorwomen' und unser 'Anchorman' optimale Möglichkeiten, komplexe Sachverhalte noch besser zu erklären.«

Zudem wird die "Tagesschau" stärker als bisher auf exzellenten Fotojournalismus setzen.

Gniffke:

»Mit großformatigen Fotos können wir die Themen ausdrucksstärker, authentischer und emotionaler bebildern. Das erhöht die Verständlichkeit. Wir möchten den Zuschauern seriösen Nachrichtenjournalismus in einer ansprechenden und modernen Aufmachung bieten.«

Auch der Klang der "Tagesschau" verändert sich. Die klassische "Tagesschau"-Fanfare, die die Zuschauer seit Jahrzehnten kennen, bleibt erhalten, wurde aber wie bei jeder bisherigen Designänderung neu arrangiert. Für die "Tagesthemen" gibt es eine Neukomposition, die von Henning Lohner produziert wurde.

Auf ein virtuelles Studio verzichtet man bei ARD-aktuell bewusst.

»Nachrichten leben von Verlässlichkeit, Sicherheit und Glaubwürdigkeit. Dem folgt die Grundidee des neuen Studios: Alles, was die Zuschauer auf dem Bildschirm sehen, ist real im Studio vorhanden.«

so Gniffke.

Zugleich versichern die Chefs von ARD-aktuell:

»Journalistisch wird sich am Konzept unserer Sendungen nichts ändern.«