Fragen an Anne Schäfer

Kommissarin Fina Valent (Anne Schäfer) und Xavi Bonet (Clemens Schick) nehmen den Gangster Gerard (Luka Peros, re.) fest.
Alle können durchatmen: Der Gangster Gerard ist festgenommen. | Bild: ARD Degeto / Lucia Faraig

Sie spielen die Ermittlerin Fina Valent. Was war für Sie ausschlaggebend, die Rolle anzunehmen?

"Der Barcelona-Krimi" spielt in einer der aktuell spannendsten Städte Europas. Die Fälle und Figuren in "Der Barcelona-Krimi" spiegeln die Vielfältigkeit der Stadt wider. Die Fälle und Beziehungen sind kompliziert und nicht einfach schwarz oder weiß. Außerdem habe ich in dieser Reihe endlich wieder die Möglichkeit, mit Clemens Schick zusammenzuarbeiten. Wir haben bereits zusammengearbeitet. Es ist toll, wenn man eine Sprache spricht und den gleichen Humor hat.

Was ist für Fina Valent bei ihrer Arbeit wichtig? Ist sie eine Teamplayerin?

Fina Valent ist eine offene, impulsive und gleichzeitig analytische Ermittlerin. Sie achtet auf Details. Sie liebt es, im Team zu arbeiten.

Wie würden Sie das Verhältnis zwischen Fina Valent und ihrem Kollegen Xavi Bonet beschreiben?

Xavi und Fina sind extrem unterschiedliche Menschen, die nur durch ihren extremen Gerechtigkeitssinn verbunden sind. Sie sind sich nicht sicher, ob Sie dem anderen vertrauen wollen oder können. Es begegnen sich zwei Menschen, die feststellen, dass vom anderen eine Anziehung ausgeht, der man sich nicht entziehen kann.

Fina ist gerade mit ihrer 15-jährigen Tochter María nach Barcelona gezogen. Was macht diese Mutter-Tochter-Beziehung aus?

Es ist eine offene Beziehung auf Augenhöhe. Fina ist alleinerziehende Mutter, die voll im Berufsleben steht und darauf angewiesen ist, ihrer Tochter zu vertrauen und ihr viel Freiraum zu geben. Jetzt wird ihre Tochter bedroht und Fina muss ihr Ideal von blindem Vertrauen verraten, um María zu schützen. María ist ein Spiegel ihrer eigenen Vergangenheit. Der Vater spielt aktuell keine Rolle in dieser Beziehung. Er bleibt ein dunkles Geheimnis. Da könnte ich mir noch spannende Geschichten vorstellen.

In Barcelona haben Sie mit spanischen Schauspielern zusammengearbeitet. Wie haben Sie die internationale Zusammenarbeit am Set erlebt? War das für Sie aufregend?

Es fühlte sich alles einfach sehr international an, Englisch, Deutsch, Spanisch, Katalán... Setsprache war hauptsächlich Englisch und ich war erstaunt, wie schnell man anfängt, in einer anderen Sprache zu denken. Es ist ein unglaubliches Geschenk, mit unterschiedlichen Leuten aus unterschiedlichen Nationen zusammenarbeiten zu dürfen, zwischen den Ländern frei hin und her fliegen zu können. Diese Arbeit hat mir wieder einmal vor Augen geführt, was es für ein Privileg ist, Europäer zu sein. Ich lerne jetzt Spanisch und vielleicht auch ein bisschen Katalán.

Barcelona gilt als eine der aufregendsten Metropolen Europas. An welche Situation denken Sie noch heute zurück?

Ich bin jeden Morgen sehr früh an den Strand zum Joggen. Mir begegneten dort jeden Morgen die Reinigungskräfte, zum Großteil spanisch-katalanische, sehr stolze, schöne Frauen, die mit ihren Spezial-Klamotten und Hochdruckreinigern aussahen wie Sondereinheiten, die einen nicht enden wollenden Kampf gegen die Partyreste der letzten Nacht kämpfen. Leider wird Barcelona gerade vom Partytourismus überrannt. Die Touristen gehen mit der Stadt sehr schlecht um. Ich wünschte mir einen respektvolleren Umgang mit der Stadt. Barcelona sollte nicht zu einem Ballermann verkommen!

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