Statement von Jochen Alexander Freydank

Regie

Kommissarin Fina Valent (Anne Schäfer) hindert den Polizisten Bernat (Yoeri de Bruyn), einen illegalen Einwanderer zu misshandeln.
Kommissarin Fina Valent hindert den Polizisten Bernat, einen illegalen Einwanderer zu misshandeln. | Bild: ARD Degeto / Lucia Faraig

Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit den beiden Hauptdarstellern Clemens Schick und Anne Schäfer?

Ich habe die Zusammenarbeit mit meinen beiden Hauptdarstellern sehr genossen. Ich muss hier nicht sagen, dass sie wirklich gut sind. Das Tolle an der Zusammenarbeit war die gegenseitige Offenheit. Wir haben Dinge probiert. Auch und gerade unter Produktionsdruck ist das wichtig.

Die quirlige Metropole Barcelona spielt neben Clemens Schick und Anne Schäfer die dritte Hauptrolle. Was macht die Stadt als Drehort so besonders?

Ich liebe diese Stadt. Ja, manchmal ist sie etwas zu laut. Aber ich liebe die Kultur, die Menschen, die Natur, das Meer, das Essen. Wo in Europa hat man so viel davon auf so engem Raum. Mich erinnert Barcelona ein bisschen an das Berlin der 90er. Hier sind sehr viele Menschen in der Stadt, die etwas bewegen, die spannende Dinge machen. Gleichzeitig gibt es wohl kaum eine Stadt in Europa, die so von Gentrifizierung bedroht ist wie Barcelona. Ich hoffe, dass Barcelona die Kraft hat, dem Geld, was jetzt hineinströmt, zu widerstehen. Die aktuelle Regierung unternimmt sehr viel, damit Barcelona nicht wie Venedig endet. Als romantisches Disneyland, aus dem die eigentlichen Bewohner vertrieben werden. Doch der eine oder andere Szenebezirk, der jetzt noch etwas rustikal, mit viel Kultur und manchmal auch nicht ganz ungefährlich daherkommt, wird ganz sicher bald ein Ort sein, der mich an meinen Prenzlauer Berg erinnert.

Sie haben am Set mit internationalen Schauspielern und einer internationalen Crew gearbeitet. Worin lagen dabei die größten Herausforderungen?

Das Team war zur Hälfte aus Deutschland und zur anderen Hälfte aus Barcelona. Wir drehen schon anders Fernsehfilme als die Leute in Barcelona, die zum Teil gerade dicke Hollywood-Produktionen hinter sich hatten. Am Ende sind wir alle Profis. Die Spanier mit etwas mehr Emotion. Und wir manch – mal ein wenig strukturverliebt. Aber das passte ganz schnell. Wir haben uns auf Englisch, Deutsch, Spanisch und Katalán gut verständigen können. Ich habe sogar das gute alte „Bitte!“ beibehalten – ich finde das verbindlicher als "Action!". Wir waren ein gutes Team.

Welche Dinge waren Ihnen bei der Realisierung der "Barcelona-Krimis" wichtig? Wie gelingt es, den Ton der Stadt zu visualisieren?

Barcelona ist eine Großstadt. Sie ist ständig in Bewegung, sie ist laut und sie ist bunt. Ich habe versucht, Bilder für diese Geschwindigkeit, diesen Rhythmus zu finden. Keine verträumte, romantische Stadt. Eine Metropole. Es gibt viele Dinge, die einen Krimi hier anders machen, als wenn er in Deutschland spielen würde. Nichts gegen Kommissare in Jeans und Parker. Aber die sieht man dort eher nicht. Das Leben spielt draußen. Ich habe bestimmt zwei Drittel der Motive, die als Innenmotive geschrieben waren, nach draußen verlegt, um Barcelona zu zeigen. Aber vor allem, weil es auch dem Lebensgefühl dieser wunderschönen Stadt entspricht.

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