Herbert Knaup spielt Jakob Fugger

Jakob Fugger (Herbert Knaup, li). denkt wie ein moderner Geschäftsmann. Obwohl er die Machenschaften der katholischen Kirche als Machtspiel entlarvt und das grausame Vorgehen der Inquisition abstößt, verhandelt er im Hintergrund mit Hilfe seines finanziellen Einflusses. Einem Puppenspieler gleich zieht er unbemerkt die Fäden.
Jakob Fugger. denkt wie ein moderner Geschäftsmann. Obwohl er die Machenschaften der katholischen Kirche als Machtspiel entlarvt und das grausame Vorgehen der Inquisition abstößt, verhandelt er im Hintergrund mit Hilfe seines finanziellen Einflusses. Einem Puppenspieler gleich zieht er unbemerkt die Fäden. | Bild: ARD Degeto/Ziegler Film

Zu Zeiten des ausgehenden Mittelalters denkt Jakob Fugger wie ein moderner Geschäftsmann. Wenn es darum geht, gewinnbringende Geschäfte aufzunehmen, gelten für ihn keine Grenzen, weder territoriale noch religiöse. Die Machenschaften der katholischen Kirche entlarvt er als Machtspiel, das grausame Vorgehen der Inquisition stößt ihn ab. Dennoch lässt er sich niemals dazu hinreißen, emotional oder unüberlegt zu handeln: Er liebt es, im Hintergrund zu verhandeln und mit Hilfe seines finanziellen Einflusses – einem Puppenspieler gleich – unbemerkt die Fäden zu ziehen. Als er es durch geschicktes Taktieren schafft, den mächtigsten Mann der Welt, den Papst selbst, für seine Bestrebungen einzusetzen, scheint er am Ziel. Doch seine Fürsorge für Richard, den er als Kind in seine Obhut nahm, verlangt es genau an diesem Punkt, alles aufs Spiel zu setzen und entgegen seinen Geschäftsinteressen zu handeln.

Herbert Knaup zu seiner Rolle:

»Mit Jakob Fugger erleben wir einen Kaufmann, Stifter und Visionär in der Blütezeit der Renaissance. Er versteht es geschickt, immensen materiellen Gewinn aus den wirtschaftlichen Veränderungen seiner Zeit zu ziehen. Als Erneuerer des Bankwesens, des Networkings und der Metallindustrie – Geld gegen Schürfrechte – wird er einer der ersten Großkapitalisten und Global Player. Sein Ziehsohn Richard erinnert ihn an eine leidenschaftliche, unbekümmerte Zeit der Liebe und des kurzen Glücks mit Richards Mutter Zobeida. Aber Richards ungezügeltes Temperament und sein Kampf um Gerechtigkeit und Rache stehen im Widerspruch zu Jakob Fuggers kalkuliertem und rationellem Planen und Handeln, um zum Ziel zu gelangen.«