Fragen an Caroline Peters

Nach dem Tod ihres Mannes weiß Claire (Caroline Peters) zunächst nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll.
Nach dem Tod ihres Mannes weiß Claire zunächst nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. | Bild: ARD Degeto

Durch den plötzlichen Tod ihres Mannes, gerät Claires Leben komplett aus der Bahn. Wie verändert sie das?

Ich glaube, der Tod des Ehepartners verändert jeden Menschen sofort und radikal. Man sieht sich als Teil einer Einheit. Und ohne den Partner ist man Teil von was? Für Claire wird durch diesen unwiderruflichen Abschied aber deutlich, dass die Trennung von ihrem Mann schon lang zurückliegt und sie es nur beide nicht bemerkt haben. Sie gelangt damit an einen Punkt, an dem sich vielleicht viele Menschen zu sehen meinen. Sie bekommt Angst durch Ungewissheit, Unsicherheit und Paranoia. Sie hat sich jahrelang nur mit sich selbst beschäftigt und jetzt bricht der Schrecken von außen in ihre Welt. Durch den Tod ihres Mannes wird sie endlich wach. Sie bekämpft die Angst, lernt zu handeln und sich zu vergewissern, statt unter Unwissen zu leiden. Und sie kann ihr persönliches Leid wieder in eine Perspektive setzen und anderen Leiden und Leidenden in der Welt Zuwendung geben.

Bei der Aufarbeitung ihres Verlustes stößt sie auf dunkle Geheimnisse, die ihren Mann in einem anderen Licht erscheinen lassen. Was tut Claire, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen?

Claire wird mit dem plötzlichen Tod ihres Mannes konfrontiert und ist nicht in der Lage, diese Nachricht einfach hinzunehmen. Es ist alles zu seltsam. Sie macht sich auf Spurensuche: in ihrem Haus, in seinem Büro, bei Freunden und Bekannten. Bei einem Callgirl. All diese Nachforschungen werden beobachtet, was sie nicht bemerkt. Aber eigentlich wird sie Schritt für Schritt in die Irre geführt, wie in dem Hollywood-Klassiker "Gaslight".

Auf der Suche nach der Wahrheit gerät Clair in einen Strudel von Widersprüchen. Was macht dies mit ihr?

Claire wird im Laufe der Geschichte immer gesünder und klarer. Eigentlich wächst sie von Minute zu Minute aus einer Jahre andauernden Starre heraus, wird daran aber von anderen massiv gehindert. Ein Motiv, das mich sehr berührt hat: Sie kämpft wie eine Löwin darum, sich aus dem Treibsand zu befreien. Fast unmöglich.

Claire ist von Ungewissheit umgeben. Wie kann man diese Unsicherheit im Schauspiel umsetzen?

Das Tolle an dieser Figur ist, das man nur ganz eindeutige Gedanken und Vorgänge spielen konnte. Alles, was Claire erlebt, muss eindeutig sein und für die Zuschauer nachempfindbar. Und erst die Summe der widersprüchlichen Erfahrungen erzeugt eine beklemmende Ungewissheit. Bin ich nur verunsichert oder schon paranoid?

Wie würden Sie Claire auf einer Theaterbühne spielen?

Solch eine Figur würde mir auf keiner deutschsprachigen Bühne begegnen. Sie braucht einfach einen Film.

Sie spielen hier eine sehr ernste Rolle. In der humoristischen Serie "Mord mit Aussicht" hat der Fernsehzuschauer Ihr komödiantisches Talent kennengelernt. Bevorzugen Sie ein Genre?

Ich hatte ja schon häufiger Gelegenheit, nicht nur die komödiantische Seite meines Tuns zeigen zu können. "Im Netz" zum Beispiel war ein viel beachteter Thriller, an den mich diese Arbeit hier erinnert. Man verfolgt das Handeln einer Figur und weiß manchmal etwas mehr als sie selbst, manchmal etwas weniger. Man ist immer emphatisch oder verwundert oder gespannt im besten Falle. Hoffe ich …

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