1/1

Landauer – Der Präsident

Landauer, der Präsident des FC Bayern ist ein "bayrischer Jude". All die Demonstrationen gegen die Nazis für ein friedvolles Leben sind ohne Lohn: Kurt Landauer wird 1933 ins KZ Dachau verschleppt und ins Schweizer Exil getrieben. | Bild: BR/Zeitsprung Pictures GmbH / Willi Weber

Landauer, der Präsident des FC Bayern ist ein "bayrischer Jude". All die Demonstrationen gegen die Nazis für ein friedvolles Leben sind ohne Lohn: Kurt Landauer wird 1933 ins KZ Dachau verschleppt und ins Schweizer Exil getrieben.

Nach dem Krieg ist von seinem eigentlichen Leben plötzlich nicht mehr viel geblieben: Nun will Landauer nach Amerika auswandern. Dafür benötigt er ein Visum der Amerikaner, das er in München abholen will. Auch von seiner Familie, aber auch von seinem einstmals geliebten Club ist fast nichts mehr übrig. Landauer sitzt auf den Trümmern im Grünwalder Stadion.

Zwar hält er daran fest, nur solange bleiben zu wollen, bis der Papierkram mit den Amerikanern erledigt ist, doch kann der Macher Landauer nicht aus seiner Haut und wird schnell wieder zu einem wichtigen Mann des FC Bayern. Er beaufsichtigt zum Beispiel die Jugend beim Training.

Dabei herrscht Misstrauen auf beiden Seiten. Es gibt genug Mitglieder im Verein, die aus eigenen Schuldgefühlen oder nach wie vor tief sitzenden Ressentiments gegen den "Juden Landauer" ihn lieber so schnell wie möglich auf dem Dampfer nach Amerika sehen wollen. Auch FC-Vize Siggi Hermann sucht die Diskussion mit Landauer.

Doch Landauer setzt sich durch und bringt sogar das Stadion in einen bespielbaren Zustand. Nicht nur sein Vize-Präsident unterstützt ihn, sondern auch der 1860er Präsident Radschuweit. Eigentlich sind die beiden Vereine Rivalen, doch zum Wiederaufbau des Grünwalder Stadions arbeiten sie Hand in Hand.

Der verfolgte FC Bayern-Präsident schafft es sogar, Frieden mit dem Stadtrivalen 1860 München zu schließen und aus jungen, ausgehungerten Männern wieder ein Team zu bilden.