1/1

Die eiserne Lady

Von der Krämertochter zur ersten Regierungschefin eines europäischen Staates: Margaret Thatchers Karriere ist einzigartig. Der Vater, Bürgermeister ihrer Heimatstadt, gibt ihr politische Visionen mit auf den Weg und schärft ihr ein, sich nie nach der Masse zu richten. Da sie nicht als Mutter am Herd enden will, gilt sie unter Frauen als Außenseiterin. | Bild: ARD Degeto/Pathé/Film4

Von der Krämertochter zur ersten Regierungschefin eines europäischen Staates: Margaret Thatchers Karriere ist einzigartig. Der Vater, Bürgermeister ihrer Heimatstadt, gibt ihr politische Visionen mit auf den Weg und schärft ihr ein, sich nie nach der Masse zu richten. Da sie nicht als Mutter am Herd enden will, gilt sie unter Frauen als Außenseiterin.

Zielstrebig dringt die junge Oxford-Stipendiatin in die politische Domäne der Männer ein, die sich über ihre schrille Stimme lustig machen und ihre pragmatischen Vorschläge als Hausfrauen-Logik verunglimpfen. Anfeindungen und versteckte Schikanen nimmt sie stets als Herausforderung. Aus Niederlagen geht sie gestärkt hervor, schult sich rhetorisch und optimiert auf Anraten enger Berater ihren Stil.

1979 hat sie es geschafft: Die im Sowjetradio als "eiserne Lady" titulierte Politikerin zieht als Premierministerin in die Downing Street Nr. 10 ein. Doch das Land steckt in der Krise, die Grubenarbeiter streiken und auf den Straßen stapelt sich der Müll.

Ihr rigoroses Sparprogramm, mit dem sie die Wirtschaft aus der Rezession führen will, droht die Gesellschaft zu spalten.

Wütende Menschen demonstrieren gegen dieses Sparprogramm der "eisernen Lady".

Mit dem militärischen Erfolg im Falkland-Krieg avanciert Margaret zur populären Politikerin, die einen Bombenanschlag überlebt und das Land ökonomisch wieder auf Kurs bringt.

Nach der bitteren Wahlschlappe im Jahr 1990 zieht sie sich aus der Öffentlichkeit zurück. Zu Hause am Küchentisch reist Margaret in ihren Gedanken zurück in die Vergangenheit: Sie führt humorvoll-vertrauliche Gespräche mit ihrem Mann Denis, genießt seine Zuneigung – doch eigentlich ist ihr Mann schon vor Jahren an Krebs gestorben.

Für ihre hinreißend gespielte Annäherung an eine schillernde Polit-Ikone der 1980er Jahre erhielt Meryl Streep den Oscar als Beste Hauptdarstellerin.