"Extraordinary Rendition Flights" – Verschleppungsflüge (CIA/ USA) (2001 - 2005)

Geheimdienst
Gefangene der USA gelangten per Flugzeug in einen rechtsfreien Raum. | Bild: Picture Alliance

"Extraordinary Rendition Flights" (Verschleppungsflüge) waren nach den Anschlägen vom 11. September 2001 das bevorzugte Mittel der Bush-Regierung, feindliche Kämpfer und al-Qaida-Angehörige aus den Konfliktregionen in geheime Gefängnisse zu entführen.

Per Flugzeug wurden die Menschenrechte "umflogen"

Sogenannte "High Value Detainees (übersetzt: wertvolle Gefangene) konnten so unter Missachtung von strafprozessualen Regeln oder grundsätzlichen Menschenrechten vollständig der Kontrolle der Geheimdienste überlassen werden.

Die Häftlinge verloren komplett die Orientierung

Angeflogen wurde das Netzwerk eigener Geheimgefängnisse, das Lager in Guantanamo Bay, aber auch Einrichtungen befreundeter Geheimdienste. Kleine Flugzeuge, gechartert von CIA-Tarnfirmen, flogen die gefesselten, betäubten und desorientierten Häftlinge von Gefängnis zu Gefängnis.

Auch an Bord: Folter

Viele Häftlinge berichteten später von Gewalt und Folter vor, während und nach der Flüge. Auch der Deutsche Khaled el-Masri wurde Opfer dieser Rendition Flights. Abu Omar, ein in Mailand wohnhafter Imam, wurde 2003 von Amerikanern entführt und über Ramstein nach Kairo gebracht.

Verurteilungen gab es in Deutschland wegen dieser Fälle nie. Die Bundesregierung beteuerte, im Vorhinein nicht über Omars Verschleppung informiert gewesen zu sein.