Statement von Friedrich Ani und Ina Jung

Friedrich Ani
Drehbuchautor Friedrich Ani | Bild: dpa

»Wir hoffen, dass unser Film wachrüttelt und aufmerksam macht.«

»Die Schicksale der Kinder in unserem Drehbuch sind nicht erfunden. Ebensowenig wie die Charaktere der Täter. Wir sind mit unseren Recherchen in einen Bereich ritualisierter Gewalt eingedrungen, der in unserer Gesellschaft nur schwer zu erkennen und nachzuweisen ist. Opfer dieser Form von Gewalt werden entweder bewusst dafür gezeugt, vom Babyalter an programmiert oder – einmal unter Kontrolle gebracht – so früh wie möglich konditioniert.

Rituelle Gewalt ist eine schwere Form der Misshandlung. Sexuell, psychisch und physisch. Intention ist die Traumatisierung der Opfer. Misshandlung erfolgt mit Hilfe von Elektroschocks, Fesseln des Opfers oder Aufhängen auf unterschiedliche Art. Drogen, Alkohol und Eingesperrtsein gehören dazu. Die Täter kommen aus gut situierten Kreisen, nicht selten sind es Prominente aus dem Bereich der Medien, Justiz und Wirtschaft. Menschen, die Sadismus und Macht ausspielen. Sie schließen sich zu Gruppierungen zusammen, erheben ein Schweigegebot, dessen Bruch durch die Gruppe geahndet wird. Ausstiegswillige setzt man unter Druck, erpresst oder tötet sie.

Genauso ergeht es den kindlichen Opfern. Sie werden so programmiert, dass sie allein bei dem Gedanken an Verrat Schmerz erleiden. Das Leid zwingt die meisten von ihnen, in dissoziative Persönlichkeiten zu flüchten, von denen sie mehrere gleichzeitig in ihrem Körper erleben. Die Welt dieses sexuellen und gewalttätigen Missbrauchs an Minderjährigen bleibt zumeist unerkannt, obwohl sie vor unseren Augen stattfindet. Opfern, die es bis zu einer Aussage bei der Polizei schaffen – und das aufgrund ihrer Programmierung meist nur ein einziges Mal – wird nicht geglaubt oder sie werden als Einzelschicksale abgetan.

Wir hoffen, dass unser Film wachrüttelt und aufmerksam macht auf das Dunkle, das ans Licht gehört. Zum Schutz der kindlichen Opfer und ihrer Seelen. Niemand kann sagen: Das gibt es bei uns in Deutschland nicht. Die Dunkelziffer der kindlichen, zumeist auf brutalste Weise missbrauchten oder gar getöteten Opfer in Deutschland ist hoch. Wir sollten bereit sein zu lernen, Anzeichen zu erkennen und angemessen zu reagieren. Wenn unser Film dazu beitragen könnte, wäre das wunderbar!«