Interview mit Harald Krassnitzer

»Zu meinen Lieblingsplätzen im Burgenland gehören zwei, drei Weinkeller. Weniger zum Weintrinken als zum Reden mit Freunden. In der Nähe von alten Weinfässern und edlen Flaschen entsteht eine ganz besondere Atmosphäre.«

Thomas Stickler in seinen Weingärten
Harald Krassnitzer als Winzerkönig Thomas Stickler | Bild: ARD/ORF/Petro Domenigg

Sie leben nun für die Dreharbeiten zum "Winzerkönig" viel im Burgenland. Kannten sie diese Gegend schon, kennen Sie sie nun besser? Ist es zu einer zweiten Heimat für Sie geworden?

Ich kannte die Gegend schon vorher, aber bei solchen Dreharbeiten lernt man auch Ecken des Landes kennen, zu denen man sonst keinen Zugang hat. Wenn man so lange an einem Drehort ist, wird der wohl zwangsläufig zu einer Art zweiter Heimat. Das um so schneller, wenn es einem so leicht gemacht wird wie im Burgenland. Zum Fremdenführer würden meine Kenntnisse aber sicher nicht reichen.

Gibt es eine Lebensklugheit aus dieser Winzergegend, die Sie für sich übernommen haben?

Dass manche Dinge, die gut werden sollen, einfach Zeit brauchen.

Was ist das Besondere an dieser Weingegend und ihrer Tradition?

Mich hat sehr beeindruckt, dass die Menschen hier noch in einer sehr ursprünglichen Form reagieren und handeln. Wie zum Beispiel bei ihrer ausgeprägten Gastfreundschaft. Das ist sowohl beim Drehen als auch im privaten Bereich sehr reizvoll. Ein Wort ist hier noch ein Wort und ein Handschlag gilt ...

Sie besitzen sowohl in der Serie als auch privat eine Ziehharmonika. Wie gut spielen Sie dieses Instrument?

Meine Frau Ann-Kathrin hat mir eine Ziehharmonika geschenkt, ein sehr schönes Instrument. Doch ich habe es bisher nicht geschafft, regelmäßig zu üben oder mir einen Lehrer zu nehmen. Das ist einer meiner ungezählten, guten Vorsätze. Ab und zu setze ich mich in den Garten und spiele so vor mich hin. Dabei zuzuhören will ich jedoch niemandem zumuten ...

Haben Sie einen Lieblingsplatz im Burgenland?

Da gibt es mehrere wie zum Beispiel zwei, drei Weinkeller. Weniger zum Weintrinken als zum Reden mit Freunden. In der Nähe von alten Weinfässern und edlen Flaschen entsteht eine ganz besondere Atmosphäre.

Sie haben mit den Winzern eine Aktion "Hilfe für Afrika" ins Leben gerufen. Wie kam es dazu?

Die Idee dazu ist beim Reden über Wein entstanden. Da spricht man unweigerlich auch über das Leben und plötzlich haben mich einige Winzer gebeten, etwas über meinen Einsatz für Hilfsprojekte von AMREF in Afrika zu erzählen. So ist es gekommen, dass diese Winzer schließlich eine Sonder-Edition von 600 Magnum-Weinflaschen gespendet haben. Der gesamte Reinerlös von voraussichtlich 70.000 € geht über AMREF in eine der ärmsten Regionen Afrikas im Süden Kenias zur Bekämpfung einer infektiösen Augenkrankheit, von der besonders Kinder bedroht sind.