Interview: Abschied von Saša Kekez

"Privat war es wirklich die tollste, tollste Zeit überhaupt!"

PlaySasa Kekez und seine Kollegen
"Sturm der Liebe"-Flashmob zum Abschied von Saša Kekez | Bild: DasErste.de

Der lustige, tolpatschige und von der Liebe ziemlich durchgeschüttelte Goran hat den "Fürstenhof" verlassen, um seinen Traum vom Schauspielerleben in Argentinien – vielleicht – zu verwirklichen: Nach einem guten Jahr "Sturm der Liebe" verlässt der Darsteller Saša Kekez das Set, um sich neuen Projekten zu widmen, und hinterlässt eine traurige Fangemeinde. Was dieser Abschied für ihn bedeutet, wollten wir gerne von ihm erfahren.

Lieber Saša, Du lebst jetzt nicht mehr in München, sondern in Berlin. Wann war denn Dein letzter Drehtag?

Ich hatte meinen letzten Drehtag schon im März, am 28. März, um genau zu sein.

Und wie geht es Dir jetzt in Berlin?

Ach, ich muss sagen, es ist schon komisch, seinen Alltag wieder selbst bestimmen zu müssen. Während der Dreharbeiten für den Sturm war ja alles komplett geregelt. Ich musste mich quasi um nichts kümmern – es gab Essen, ich wurde abgeholt, meine Drehtermine standen fest, ich habe automatisch meine Leute getroffen. Tja, und von heute auf morgen war das alles wieder anders.

Ist das nach einer langen anstrengenden Phase nicht auch schön?

Schön – ja, schon auch. Ich kann mich wieder anderen Dingen widmen, etwa Reisen, meine anderen Freunde sehen, die Familie. Klar, das ist super. Aber man muss sich eben wieder selbst darum kümmern, welche Termine ein Tag haben soll – es war zu Beginn wie gesagt erstmal ein wenig komisch.

Goran und Nils
Goran verlässt den "Fürstenhof", um sich seiner Schauspielkarriere zu widmen. | Bild: ARD / Marco Meenen

Und weißt Du schon, wie es beruflich für Dich weitergeht?

In München läuft ja noch immer mein Engagement in der Schauburg in dem Stück "Intimate Stranger". An anderen Theatern spreche ich gerade vor, möchte mich da aber noch bedeckt halten. Ich hatte allerdings auch schon ein konkretes Angebot ...

Oh, was denn für eins?

Das war ein Angebot aus Kroatien – es wäre wieder eine Serie gewesen, diesmal in Zagreb und wieder für ein Jahr. Leider kam dieses Angebot schon zwei Wochen nach meinem letzten Dreh – da musste ich passen. Ich konnte nicht schon wieder, kaum dass ich aus München zurückgekehrt war, meine Koffer packen, um wieder für ein Jahr zu verschwinden. Da hätte ich auch keine Erholungsphase dazwischen gehabt. Ich wäre allerdings begeistert, wenn ich das Angebot nochmal zu einem späteren Zeitpunkt bekommen würde.

Du fühlst Dich ja in Kroatien, wo Deine Familie herstammt, sehr wohl.

Ja, das stimmt. Ich habe auf alle Fälle einen großen Bezug dazu. Trotzdem wollte ich erstmal wieder in meinem Leben hier ankommen. Aber grundsätzlich hat mich das Angebot total gefreut!

Steven Spielberg hat aber noch nicht angerufen?

Nein, aber nur, weil er noch nicht durchgekommen ist!

Als wir Dich zu Beginn der Rolle als Goran gesprochen haben, warst Du einer der bestgelauntesten Interviewpartner. Hat sich Deine exzellente Laune über das Jahr erhalten?

Doch, die hat sich schon größtenteils erhalten. Es war eine tolle Zeit und mit Christian Feist (Leonard), Mirjam Heimann (Coco), Christin Balogh (Tina) und Liza Tzschirner (Pauline) habe ich mich ja auch richtig dick angefreundet. Das und überhaupt das ganze Kollegenumfeld habe ich wahnsinnig genossen.

Was denn nicht?

Das Pendeln zwischen Berlin und München war natürlich belastend für mich.

Goran als Zorro
Der romantische Goran hat einige Herzen gebrochen. | Bild: ARD / Ann Paur

Hast Du schon Reaktionen von den Zuschauern bekommen?

Ja, die Fans lesen ja den Drehspiegel, und wenn dann ein Name nicht mehr auftaucht, wissen die gleich, was los ist. Und ich habe natürlich auch im Forum gelesen, was wir ja alle gerne immer wieder machen: Viele fanden es schade, dass Goran geht, aber es gab auch die andere Reaktion: Gottseidank, der ist weg!

Aber das dürften die wenigsten sein, oder?

Im Ernst, ich möchte mich bedanken bei den Fans für ein wundervolles Jahr – auch für ihre Detailverliebtheit! Was die manchmal für Kleinigkeiten bemerkt haben in den Szenen! Etwa bei den Szenen mit Coco haben viele auch die Zwischentöne realisiert, die ich versucht habe, einzubauen. Das hat mich dann schon unglaublich gefreut.

Wie war denn Dein letzter Tag am Set?

Der begann, um ehrlich zu sein, ziemlich traurig. Ich hatte, wie es so üblich ist, allen gesagt, dass mein letzter Tag ansteht und ich sie gerne nach dem Dreh bei Snacks und Sekt sehen würde, um mich zu verabschieden. Im Laufe des Tages sagte aber einer nach dem anderen ab, keiner hatte Zeit, jeder etwas Wichtigeres vor, whatever. So dass ich dann schließlich am Schluss ganz allein dastand und mir dachte: Na toll. Das wars dann wohl. Dann kam noch die Requisite und schob den Tisch raus – aber plötzlich ging die Musik an, das ganze Team kam rein und hat für mich getanzt!!! Alle: Autoren, Schauspieler, Catering, Requisite – einfach alle!! Das war völlig überwältigend für mich. Ich war sprachlos.

Das Team hat für Dich getanzt?

Ja!! Die hatten ein Medley zusammengesampelt und eine Choreographie einstudiert. In ihrer Freizeit!! Ich weiß ja, wie jeder im Team unter Druck steht – und dann noch in der Freizeit für mich so etwas einzustudieren, um mir eine Freude zu machen! Ich bin immer noch total gerührt.

Christin Balogh, Saša Kekez und Mirjam Heimann
Goran zwischen Tina und Coco: Christin Balogh, Saša Kekez und Miriam Heimann sind bei "Sturm der Liebe" richtig zusammengewachsen. | Bild: ARD / Marco Meenen

Das hört sich ja so an, als wäre das Team vom "Sturm der Liebe" so eine Art Familie für Dich gewesen?

Ja, privat war es wirklich die tollste, tollste Zeit überhaupt. Wir haben auch viel unternommen – gewerbeübergreifend sozusagen, Ton, Praktikanten, alle. Schön ist, dass wir uns auch jetzt, wenn ich in München bin, weiterhin sehen. Das ist nicht bei allen Produktionen so. Manchmal ist danach, egal wie intensiv die Zeit war, Schluss. Hier ist es wirklich so eine Art Familie und meine Freunde bleiben mir.

Lieber Saša, wir wünschen Dir alles alles Gute, weiterhin viel gute Laune und Sonnenschein und irgendwann einen Anruf von Steven Spielberg.

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