Sarah Elena Timpe im Abschiedsinterview

"Es war eine superschöne Zeit"

Sarah Elena Timpe als Sabrina Görres
Sarah Elena Timpe spielt Sabrina Görres. | Bild: ARD / Ann Paur

18. September 2014: Schock und Trauer im "Fürstenhof". Das Flugzeug, mit dem Sabrina mit ihrem Vater nach Australien unterwegs war, stürzt ab. Voller Hoffnung war die gelähmte Fitnesstrainerin nach Übersee aufgebrochen, um sich dort behandeln zu lassen. Nach zwei Jahren "Sturm der Liebe" war Sarah Elena Timpe in Folge 2070 (Sendetermin 16. September 2014) zum letzten Mal in der Telenovela zu sehen. Im Interview mit DasErste.de verrät sie, wie ihre eigene Reise weitergeht.

DasErste.de: Liebe Sarah Elena, dein letzter Drehtag liegt zwar jetzt schon etwas zurück – wie würdest du ihn beschreiben?

Ach, es war fast mein schönster Tag beim Sturm. Nicht, weil es mein letzter war, sondern weil er so wahnsinnig schön war. Ich habe mit Florian Stadler gespielt – wir sind ja beide schon alte Gesichter im Sturm und kennen uns sehr gut. Wir hatten eine sehr schöne, emotionale letzte Szene zusammen. Und dann gab es von den Kollegen Luftballons und Wunderkerzen, Musik wurde eingespielt und viele Leute kamen vorbei, um sich zu verabschieden – ich hätte es mir nicht schöner vorstellen können!

Du hast deine Rolle Sabrina lange gespielt – wie kam es zum Abschied von "Sturm der Liebe"?

Der Abschied ist ganz und gar freiwillig: Ich habe damals für zwei Jahre unterschrieben – und mir dabei geschworen, dass danach die Reise weitergehen muss. Und jetzt ist es soweit.

Bist du nach dem letzten Drehtag nicht in ein Loch gefallen?

In ein Loch?! Nein, eigentlich überhaupt nicht.

Aber fehlen dir deine Schauspielerkollegen denn nicht?

Doch, natürlich fehlen die mir und all die anderen Kollegen aller Abteilungen. Da sind ja auch ganz enge Freundschaften entstanden. Aber es war ja schon während der Dreharbeiten so: Mal hatte Sabrina fünf Tage lang Dreh, und dann hatte Sabrina auch mal wieder längere Pausen. Ich war zwar immer in Bereitschaft, aber ich hatte auch immer mal wieder Lücken – sodass ich ein Leben ohne Sturm auch ganz gut kenne.

Was stellst du dir beruflich nach deiner Arbeit bei einer Telenovela vor?

Mein Beruf ist ja sehr vielseitig. Ich habe schon früher freiberuflich am Theater gearbeitet, nebenbei gedreht, etc. Es war für mich ein Traum, eine Serie zu machen – aber jetzt will ich auch gerne zurück auf die Bühne. Ich bin ein Klassikerfanatiker: Julia und Gretchen warten noch auf mich ...

Sarah Elena Timpe
Sarah schreibt gerne Autogramme. | Bild: DasErste.de

Hast du schon konkrete Stationen, von denen du uns erzählen kannst?

Derzeit bewerbe ich mich zwar und habe Vorsprechen, aber ich will auch verreisen. Ich habe nämlich zuhause eine Weltkarte zum Ausrubbeln – und da ist noch einiges frei! Zuletzt konnte ich Mallorca ausrubbeln. Da durfte ich im "Sturm der Liebe"-Café eine Autogrammstunde geben. Aber Asien, Afrika, Amerika – es gibt noch so viel zu entdecken!

Als Darstellerin bei "Sturm der Liebe" hat man ja auch viel Starrummel um die Ohren. Wird dir das fehlen?

Ja, die Fans werden mir fehlen. Der Fantag, der Beachvolleyball-Starcup, Autogrammstunden – das sind alles Sachen, die man sonst nicht erlebt. Das ist schon einfach wahnsinnig schön und gibt einem Gänsehaut-Feeling pur. Ich sage auch allen Fans ein großes Dankschön, dass sie Sabrina so ins Herz geschlossen haben.

Gibt es etwas, was du als Schauspielerin aus der Zeit mitnehmen wirst?

Mitnehmen werde ich, dass ich keine Scheu mehr vor der Kamera habe. Ich war zu Beginn nämlich sehr scheu, auch wenn sich das für eine Schauspielerin komisch anhört. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man auf der Bühne steht und das Publikum in einem großen Abstand sitzt, oder ob so eine riesige Fernsehkamera ganz dicht ihr riesiges Auge auf dich richtet! Diese Scheu habe ich verloren.

Sturm der Liebe: André (Joachim Lätsch, l.) und Sabrina (Sarah Elena Timpe, 2.v.l.) verabschieden sich von Nils (Florian Stadler, 2.v.r.) und Michael (Erich Altenkopf, r.).
Zeit des Abschieds: Sabrina und André brechen nach Australien auf und sagen Lebwohl zu Nils und Michael. | Bild: ARD / Ann Paur

Deine Rolle Sabrina wird ja wirklich unwiederbringlich aus "Sturm der Liebe" ausscheiden. Mit ihrem Tod ist eine Rückkehr unmöglich.

Ich finde das unglaublich traurig für meine Figur. Ihr ganzes Ende ist ja sehr dramatisch. Aber ich finde auch, dass das eine Riesenehre ist! Denn Sabrina berührt noch einmal ganz viele Leute mit ihrem Schicksal: Sie sitzt ja zwei Monate vor ihrem Ende im Rollstuhl und ich spiele mit einem gelähmten Partner, Samuel Koch. Das war für mich noch einmal eine sehr große Herausforderung zum Ende meiner Drehzeit, diese verzweifelte Seite von Sabrina zu zeigen. Eigentlich war das noch einmal eine neue Rolle: Ich hatte den Rollstuhl, ich hatte Monologe, ich hatte eine ganz veränderte Sabrina.

Wie war es für dich, Sabrinas Erwachen im Rollstuhl zu spielen?

Das musste ich gar nicht spielen komischerweise. Dieses Gefühl von "Das kann doch gar nicht sein, dass ich jetzt im Rollstuhl sitzen muss!", das konnte ich so nachfühlen, dass ich mir nicht überlegen musste, wie ich das spiele. Das entstand einfach aus der Situation heraus.

Sturm der Liebe - Folge 2066: Sabrina im Rollstuhl spricht mit Nils
Sabrina empfindet sich zunehmend als Belastung für Nils. | Bild: ARD / Ann Paur

Aber du hattest dich doch sicherlich vorbereitet?

Ja, natürlich. Ich habe diesen Rollenabschnitt ganz genau vorbereitet. Zum einen habe ich viele Filme angesehen, die sich mit der Thematik beschäftigen, um zu sehen, wie andere das spielen. Zum Beispiel "Das Meer in mir" oder "Der Geschmack von Rost und Knochen" und andere. Ich habe viel gelesen – und natürlich viel mit Samuel Koch geredet. Das war das Wichtigste.

Ich muss sagen, dass dieser Teil der Rolle sicherlich der anstrengendste Part für mich beim Sturm überhaupt war. Ich war manchmal so fertig nach einem Drehtag, dass ich nur noch an der Isar entlanggelaufen bin und in die Luft geguckt hab. Freunde treffen, ausgehen – das ging dann manchmal einfach nicht mehr. Aber ich bin sehr froh, dass ich zum Abschluss diese andere Seite von Sabrina spielen durfte. 

Womit möchtest du dich von deinen Fans und deinen Kollegen verabschieden?

Ganz ehrlich und aus tiefstem Herzen: Das war eine superschöne Zeit, die ich fest in meinem Herzen trage.

Liebe Sarah Elena, wir wünschen dir die Erfüllung all deiner Traumrollen auf der Bühne und im Film und behalten dich als freche, süße und hinreißende Sabrina im Gedächtnis. Alles Gute!

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