SENDETERMIN So., 15.09.19 | 05:40 Uhr | Das Erste

Der kleine Nick

Der kleine Nick (Maxime Godart, Mitte) liebt seinen Papa (Kad Merad) und seine Mama (Valérie Lemercier).
Der kleine Nick liebt seinen Papa und seine Mama. | Bild: ARD Degeto

Zum Aufsatzthema „Was möchte ich später einmal werden?“ fällt dem fantasievollen Grundschüler Nick (Maxime Godart) ausnahmsweise nichts ein. Er ist wunschlos glücklich mit seinem Leben, die Eltern lieben ihn, und mit Freunden heckt er jede Menge Streiche aus. Deshalb soll alles bleiben, wie es ist. Durch den Hinweis seines Schulkameraden Joachim (Virgile Tirard), der einen kleinen Bruder bekommt und deshalb befürchtet, künftig in seiner Familie nicht mehr die erste Geige zu spielen, sieht auch Nick seine heile Welt bedroht. Plötzlich turteln auch seine Eltern verliebt miteinander, und der Vater bringt sogar den Müll vor die Tür: In all dem erkennt Nick jene unheilvollen Vorzeichen, die Joachim beschrieb. Offenbar bekommt auch Nick ein Brüderchen und wird von den Eltern im Wald ausgesetzt wie im Märchen vom kleinen Däumling. Seine Freunde raten ihm zum Kidnapping des künftigen Rivalen. Während die Clique durch den Verkauf eines selbst gebrauten Zaubertranks 500 Francs ergaunert, mit denen ein „Gangster“ engagiert werden soll, plagen auch die Erwachsenen Sorgen. Nicks Papa (Kad Merad) will seinen Chef (Daniel Prévost) nebst Gattin (Nathalie Cerda) einladen, um seine Beförderung voranzubringen, worauf Mama (Valérie Lemercier) sich über ein standesgemäßes Diner den Kopf zerbricht. Als dann noch die nette Lehrerin (Sandrine Kiberlain) erkrankt und durch einen gestrengen Drachen ersetzt wird, herrscht der Ausnahmezustand.

Die kongeniale Adaption des Kinderbuchklassikers von Zeichner Sempé und Texter Goscinny lockte allein in Frankreich über fünf Millionen Zuschauer in die Kinos. Mit subtilem Humor erweckt der durch seine „Moliére“-Verfilmung bekannte Laurent Tirard die bonbonfarbenen Kulissen der Wirtschaftswunderzeit zum Leben. Gelungen ist die Übernahme der entlarvenden kindlichen Sicht auf die widersprüchliche Welt der Erwachsenen, in der Lehrer Strafarbeiten aufgeben und gleich selbst schreiben. Die Charaktere der lebhaften Jungen wirken so, als seien sie direkt aus Sempés liebevollen Strichzeichnungen gestiegen. Kad Merad, seit „Willkommen bei den Sch’tis“ einer der größten französischen Stars, spielt den geplagten Vater inmitten eines überzeugenden Ensembles, zu dem Valérie Lemercier als Mama und die grazile Sandrine Kiberlain als Lehrerin zählen. In einem wundervollen Cameo-Auftritt dirigiert Gérard Jugnot, der Gesangslehrer aus „Die Kinder des Monsieur Mathieu“, den Schulchor mit den Knaben, die diesmal aber grauenhaft danebensingen.

Besetzung und Stab

Rolle Darsteller
Nick Maxime Godart
Nicks Mutter Valérie Lemercier
Nicks Vater Kad Merad
Die Lehrerin Sandrine Kiberlain
Hühnerbrüh François-Xavier Demaison
Der Direktor Michel Duchaussoy
Herr Maßbaum Daniel Prévost
Otto Vincent Claude
Georg Charles Vaillant
Chlodwig Victor Carles
Frau Maßbaum Nathalie Cerda
Musik: Klaus Badelt
Kamera: Denis Rouden
Buch: Laurent Tirard
Grégoire Vigneron
Regie: Laurent Tirard
Sendetermin

So., 15.09.19 | 05:40 Uhr
Das Erste

Produktion

Westdeutscher Rundfunk
für
DasErste