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Das Erste
Frankreich: Präsidentschaftswahlkampf – Fischen bei den Rechten
In Frankreich hat endgültig die heiße Wahlkampf-Phase für die Präsidentschaftswahl im April 2022 begonnen. Ein Ex-Journalist hat dem Wahlkampf seinen Stempel aufgedrückt: Eric Zemmour vom extrem rechten Rand, bekannt für rassistische und sexistische Thesen. In Umfragen hat er sogar Marine Le Pen rechts überholt, wenngleich sein steiler Aufstieg in der Wählergunst gebremst scheint. Zemmours rechte Tonlage ist erstaunlich populär auch bei bürgerlichen Kandidaten. Ex-EU-Unterhändler Barnier, der für die Republikaner antritt, verspricht etwa, Frankreich werde unter seiner – Barniers – Führung die Aufnahme von Asylbewerbern aussetzen, die Vergabe von Studentenvisa halbieren und die Familienzusammenführung suspendieren. Nationalstaaten müssten an den Grenzen wieder die Kontrolle zurückgewinnen, Deutschland sei in der EU zu stark gewesen. Amtsinhaber Macron setzt auf Themen, die dem Selbstverständnis der Grande Nation schmeicheln: Frankreich als Wirtschaftsmacht, militärisch souverän, europapolitisch führend, mit klarem Bekenntnis zum Ausbau der französischen Atomenergie.
Autorin: Sabine Rau
Stand: 28.11.2021 13:06 Uhr
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