Do., 03.09.20 | 05:30 Uhr
Das Erste
Kinotipp: "Corpus Christi" und "Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess"
von Ingrid Bartsch, Filmexpertin

Corpus Christi
"Corpus Christi" spielt in Polen, das bekanntlich sehr katholisch ist.
Daniel wird aus dem Jugendknast, wo er sich zum gläubigen Christen entwickelt hat, auf Bewährung entlassen. Am anderen Ende des Landes soll er in einer Holzfabrik arbeiten, doch lieber würde er Priester. Als Vorbestraftem ist ihm das aber verwehrt. Und doch wird er durch verschiedene Zufälle in einem Dorf zum Vertretungspastor. Übrigens ist so etwas in Polen schon mehrfach passiert. Das Dorf und die Bewohner sind durch ein tragisches Ereignis traumatisiert.
Auch wenn die Story und der Film nicht ohne Humor erzählt werden, ist "Corpus Christi" vor allem ein Drama, das sich einfachen Erklärungen entzieht und seine verblüffende Geschichte mit tollen Schauspieler*innen erzählt. Nominiert für den europäischen Filmpreis 2020.

Meine wunderbar seltsame Woche mit Tess
Diese Woche mit Tess erlebt Sam (11), der mit seiner Familie Ferien auf Terschelling macht. Er erzählt, wie er Tess kennenlernt, die etwas älter als er ist und dort lebt. Sie verfolgt einen geheimen Plan, den sie Sam erst spät enthüllt. Sie hofft, ihren Vater kennenzulernen, den ihre alleinerziehende Mutter ihr vorenthalten hat.
Ein sympathisches Jugendabenteuer mit unkonventionellen niederländischen Akteur*innen und viel Lokalkolorit.
Stand: 16.09.2020 19:02 Uhr