SENDETERMIN Do., 22.06.23 | 05:30 Uhr | Das Erste

Kinotipp: "Elemental" und "Bis ans Ende der Nacht"

von Simone Schlosser, Filmreporterin

Liebe und Identität sind die verbindenden Momente im Kinotipp der Woche. In "Pixars" "Elemental" verliebt sich das Feuermädchen Ember in den Wasserjungen Wade und verstößt damit gegen einen wichtigen Grundsatz. In dem queeren Film Noir "Bis ans Ende der Nacht" verstricken sich eine Transfrau und ein schwuler Polizist in eine verdeckte Ermittlung.

Szene aus "Elemental"
Szene aus "Elemental" | Bild: Disney

Elemental

Es ist der neueste Film des Animationsstudios “Pixar“, bekannt durch Hits wie "Toy Story" und "Monster AG". In "Elemental" verlieben sich nun das Feuermädchen Ember und der Wasserjunge Wade. Einziges Problem: Sie können einander nicht berühren. Und dann sind da noch ihre Eltern. Die haben einst ihre Heimat verlassen, damit ihre Tochter ein besseres Leben hat. Nun soll sie den Laden des Vaters übernehmen. Doch Ember hat eigentlich ganz andere Pläne, traut sich aber nicht, das ihrem Vater zu sagen.

"Elemental" ist eine Mischung aus Liebeskomödie und Migrationsgeschichte. Visuell ist der Film ein typisches Pixar-Werk mit seinen unzähligen phantastischen Einfällen. Wie Feuermüttern die ihre Babies in Grills durch die Gegend schieben. Und Erdpärchen, die sich zur Liebkosung gegenseitig Äpfel vom Baum pflücken. Diese Liebe zum Detail fehlt leider in der Story.

Als Liebeskomödie mag der Film noch funktionieren. Doch als Parabel auf Migration ist er leider zu oberflächlich. Zudem verliert er sich in Klischees wie scharfem Essen und Akzenten. In den USA, wo der Film bereits gestartet ist, gilt er als Flop. Mal schauen, wie er hier läuft.

https://www.disney.de/filme/elemental

Szene aus "Bis ans Ende der Nacht"
Szene aus "Bis ans Ende der Nacht" | Bild: Disney

Bis ans Ende der Nacht

Die Transfrau Leni (Thea Ehre) und der schwule Polizist Robert (Timocin Ziegler) sind ein Paar. Zumindest tun sie so. Sie soll ihm bei einer verdeckten Ermittlung helfen und darf dafür vorübergehend aus dem Gefängnis. Die Crux: Die beiden waren wirklich mal ein Paar. Damals war Leni allerdings noch ein Mann. Und natürlich haben sie noch immer Gefühle füreinander …

"Bis ans Ende der Nacht" ist ein Genrefilm. Eine Mischung aus Krimi und Melodram, wie man es vom Film Noir kennt. Im Kern gibt es einen Kriminalfall, verwirrend und düster – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch das ist am Ende auch egal. Denn worum es Regisseur Christoph Hochhäusler eigentlich geht, wie so oft in seinen und anderen Filmen der “Berliner Schule“, ist die Beziehung zwischen den beiden Figuren. Ein Film mit vielen Ebenen und Ambivalenzen, preisgekrönt mit einem silbernen Bären für Thea Ehre, und eine stimmige Reflexion über queere Identität.

https://grandfilm.de/bis-ans-ende-der-nacht/

Stand: 22.06.2023 07:45 Uhr

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