Do., 20.01.22 | 05:30 Uhr
Das Erste
Kinotipp: " Sing 2" und "Niemand ist bei den Kälbern"
von Simone Schlosser, Filmreporterin
Eine Art DSDS mit animierten Tieren – das war das Erfolgsrezept von "Sing". Jetzt startet die Fortsetzung des unterhaltsamen Animationsfilms. In "Sing – Die Show deines Lebens" wagen Koala Buster Moon und seine Crew den Schritt auf die ganz große Bühne. Auch Christin träumt mit Anfang 20 von einem Neuanfang. In der Bestseller-Verfilmung "Niemand ist bei den Kälbern" sucht sie einen Ausweg aus der mecklenburgischen Provinz.

Sing 2
Vom Provinztheater auf die ganz große Bühne. Das ist die Story des zweiten Teils von "Sing". Der Koala Buster Moon (diesmal gesprochen von Bastian Pastewka) möchte mit seiner Truppe unbedingt in Redshore City auftreten, dem Las Vegas der "Sing"-Welt.
Durch einen Trick gelingt es ihm, zu dem Unterhaltungsmogul Jimmy Crystal (Wotan Wilke Möhring) vorzudringen. Der gibt ihnen tatsächlich den Zuschlag für eine neue Show. Unter einer Bedingung: sie können den Alt-Rocker Clay Calloway (Peter Maffay) zu einem Auftritt überreden. Und damit nehmen die Probleme ihren Lauf ... "Sing – Die Show deines Lebens" setzt das Erfolgsrezept fort: animierte Tiere performen ältere und neuere Pop-Hits und wachsen dabei über sich hinaus.
Das ist kurzweilig und unterhaltsam, auch wenn Story und Songs im ersten Teil besser waren. Dafür bietet dieser Film einen echten Rockstar. Und der hat am Ende seinen großen Auftritt.

Niemand ist bei den Kälbern
Als der Roman "Niemand ist bei den Kälbern" von Alina Herbing vor fünf Jahren erschien, galt er als Gegenentwurf zu der verklärten Landlust-Romantik hipper Großstadtmenschen. Die Regisseurin Sabrina Sarabi hat daraus nun einen Anti-Heimatfilm gemacht.
Im Mittelpunkt steht die etwa zwanzigjährige Christin – gespielt von Saskia Rosendahl ("Fabian oder der Gang vor die Hunde"), die dafür in Locarno zurecht ausgezeichnet wurde. Christin lebt zusammen mit ihrem Freund in der mecklenburgischen Provinz. Dort sollen die einmal den Hof seines Vaters übernehmen. Aber Christin hat längst mit ihrer Heimat abgeschlossen und träumt von einer Wohnung in der Großstadt. Einzig es fehlt die Perspektive: ihr Vater trinkt, die Mutter ist weg; sie hat – so deutet es der Film an – keinerlei Ausbildung. Also beginnt sie sich und ihre Umgebung zu sabotieren ...
"Niemand ist bei den Kälbern" ist das treffende Porträt einer jungen Frau. Ein Film, der ebenso berührt wie verstört und bei dem jedes Detail zählt: sei es der Menstruationscup, das Rattengift oder die Begegnung mit einem Nandu.
http://www.weydemannbros.com/filme/niemand-ist-bei-den-kaelbern
Stand: 20.01.2022 07:42 Uhr
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