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Kinotipp: "The Marvels" und "Joyland"

von Simone Schlosser, Filmreporterin

Kinotipp: "The Marvels" und "Joyland" | Video verfügbar bis 09.12.2023 | Bild: Disney/Marvel Studios

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"The Marvels" ist eine Comic-Verfilmung, wie sie sich gehört: mit schrägem Humor und geballter Frauenpower. Außerdem startet der preisgekrönte pakistanische Film "Joyland". Ein berührendes Familiendrama über Liebe und (queere) Identität.

Szene aus "The Marvels"
Szene aus "The Marvels" | Bild: Disney

The Marvels

Die Zeiten von Iron Man und Captain America sind vorbei. Das Marvel-Universum gehört vorerst den Frauen. Allen voran Captain Marvel (Brie Larson). Doch sie tritt nicht alleine an. Dabei sind Captain Monica Rambeau und Kamala Khan aka Mrs Marvel, dem wohl größte Captain Marvel-Fan im Universum. Und damit hat der Film auch gleich seinen ersten Running Gag. Denn die Schülerin Kamala kann es kaum glauben, dass sie nun bei den Großen mitmischen darf.

"The Marvels" ist eine Comic-Verfilmung, wie sie sich gehört: mit schrägem Humor, süßen Katzen und geballter Frauenpower. Zudem geht der Film mit der Zeit. Anstatt eines alten weißen Mannes, wie früher bei "Iron Man", ist die Hauptfigur jetzt eine Schülerin mit pakistanischer Herkunft. Und auch bei der Geschichte selbst hat sich was getan. Es geht um Flucht und Vertreibung, knappe Ressourcen und – natürlich – das Multiversum.

Ein Film für Comic-Nerd und Neulinge gleichermaßen.

https://themarvels.de

Szene aus "Joyland"
Szene aus "Joyland" | Bild: Oscilloscope

Joyland

Der Film "Joyland" gilt zurecht als einer der berührendsten Liebesfilme des Jahres. Der pakistanische Oscarbeitrag spielt in einer traditionellen pakistanischen Großfamilie. Die Hauptfigur ist Haider, der jüngste Sohn. Während seine Frau Karriere als Kosmetikerin macht, unterstützt er zu Hause seine Schwägerin. Doch dann findet Haider nach langer Zeit Arbeit in einem Tanztheater. Und das verändert alles – nicht nur für ihn, auch für seine Familie. Denn während er sich in die Transfrau Biba verliebt und endlich das ausleben kann, was er jahrelang unterdrückt hat, erlebt seine Frau das komplette Gegenteil. Jetzt, wo ihr Mann Geld verdient, wird von ihr erwartet, dass sie zu Hause bleibt und selbst Kinder bekommt.

"Joyland" erzählt von gesellschaftlichen Erwartungen und davon, was passiert, wenn man diesen nicht entspricht. Dabei geht es nicht nur um Haider. Alle Figuren leiden unter dem Patriarchat. Selbst sein Vater, wenn auch am wenigsten. Erzählt wird das mit viel Feingespür und eindrücklichen Bildern. Und am Ende hat der Film sehr viel mit uns zu tun, auch wenn er zunächst weit weg zu sein scheint.

https://joyland.oscilloscope.net/

Stand: 09.11.2023 07:33 Uhr