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Kinotipp: "The Whale" und "Die Gewerkschafterin"

von Simone Schlosser, Filmreporterin

PlayKinotipp: "The Whale" und "Die Gewerkschafterin"
Kinotipp: "The Whale" | Video verfügbar bis 27.04.2024 | Bild: WDR

Die Kinowoche der Schauspielstars: In dem Oscar-Gewinner "The Whale" spielt Brendan Fraser eine fettleibigen Mann, der sich kurz vor seinem Tod mit seiner Tochter versöhnen möchte. In dem französischen Drama "Die Gewerkschafterin" brilliert Isabelle Huppert als eine Frau, die sich nach einem Überfall auf sie für Gerechtigkeit einsetzt.

Kinotipp: "The Whale" und "Die Gewerkschafterin"
Kinotipp: "The Whale" und "Die Gewerkschafterin" | Bild: WDR

The Whale

Regisseur Darren Aronovsky ("Requiem for a Dream") hat ein Händchen für vergessene Hollywood-Stars. Bereits in "The Wrestler" hat er Mickey Rourke zu einem Comeback verholfen. Nun spielt der ehemalige "Die Mumie"-Held Brandon Fraser Charlie, einen fettleibigen Mann mit Herzversagen, der nur noch eine Woche zu leben hat. Anstatt ins Krankenhaus zu gehen, will er die Zeit nutzen, um sich mit seiner Tochter (Sadie Sink aus "Stranger Things") auszusöhnen, die er seit acht Jahren nicht gesehen hat. Entsprechend schlecht ist der Teenager auf ihn zu sprechen.

Ein Film, der gemischte Reaktionen hervorruft: Auf der einen Seite Lob und einen Oscar für Brendan Fraser. Auf der anderen Seite Kritik wegen seines Blicks auf Fettleibigkeit. Tatsächlich ist die Inszenierung problematisch, denn der Film bestätigt diverse Vorurteile. Etwa dass dicke Menschen krank sind, dass sie unglücklich sind und dass ihre Körper derart abstoßend sind, dass sie sich dafür verstecken müssen. Gleichzeitig hält die Kamera immer sehr direkt drauf. Problematisch ist außerdem der Umgang mit Vaterschaft.
Eine tolle Leistung von Brendan Fraser. Aber das allein macht noch keinen guten Film.

https://a24films.com/films/the-whale

Kinotipp: "The Whale" und "Die Gewerkschafterin"
Kinotipp: "The Whale" und "Die Gewerkschafterin" | Bild: WDR

Die Gewerkschafterin

Es beginnt wie ein klassischer Wirtschaftskrimi: Gewerkschafterin Maureen Kearney (Isabelle Huppert) bekommt geheime Unterlagen zugesteckt. Denen zufolge plant ihr Unternehmen, der französische Atomkonzern Areva, eine geheime Kooperation mit China. Mittendrin ihr eigener Chef. Sie droht damit, ihn auffliegen zu lassen. Da wird sie zu Hause überfallen und vergewaltigt. Doch die Polizei glaubt ihr nicht. Und damit beginnt das eigentliche Drama.

"Die Gewerkschafterin" erzählt eine wahre Geschichte, eine, wie sie viele Frauen erleben, und die zunehmend ihren Weg ins Kino finden. In diesem Fall durch den Regisseur Jean-Luc Salomé, der zuvor mit Isabelle Huppert die Krimikomöde "Eine Frau mit berauschenden Eigenschaften" gedreht hat, ein Film über eine Dolmetscherin die zur Drogendealerin wird.

Diesmal also ein deutlich ernsterer Stoff, der zuweilen etwas plump geraten ist. Etwa in der Art wie Sexismus erzählt wird. Sei es am Arbeitsplatz oder auf der Polizeiwache. Denn man fragt sich: Sind wir nicht schon viel weiter. Aber gerade dieser Fall zeigt, das sind wir leider nicht. Ein eindrücklicher Film mit einer wie immer brillanten Isabelle Huppert.

https://www.weltkino.de/filme/die-gewerkschafterin

Stand: 05.05.2023 19:45 Uhr

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