Di., 10.05.22 | 05:30 Uhr
Das Erste
AfD-Bundestagsabgeordneter fordert Kandidatur Höckes als Bundesvorsitzender
Nach AfD-Wahlniederlage in Schleswig-Holstein
Starke Wahlergebnisse erzielt die AfD vor allem in den ostdeutschen Ländern. Ist die AfD jetzt auf dem Weg zu einer ostdeutschen Protestpartei? Nein, das sei sie keineswegs, meint der AfD-Bundestagsabgeordnete Rüdiger Lucassen. Man müsse aber innerhalb der Partei aufpassen, die Unterschiede zwischen Ost und West nicht zu sehr hochzuspielen.
Auch wenn die ostdeutschen Landesverbände sehr stark seien und die Gesamtpartei davon profitiere, reiche es aber nicht aus, wenn man aus Thüringen immer nur Hinweise geben würde, wie es besser gehen müsse.
Die Sorge vor einer Führungsübernahme in der AfD durch die ostdeutschen Landesverbände teilt Rüdiger Lucassen nicht und auch nicht die Sorge vor der Übernahme des radikalen Flügels der AfD mit Björn Höcke als Bundesvorsitzendem. Im Gegenteil – er fordert Höcke auf, bei der AfD-Bundesvorstandswahl als Bundesvorsitzender zu kandidieren. Wenn Björn Höcke die Verantwortung eines Parteiamts für die Gesamtpartei übernähme, dann müsse er sich verändern. Er müsse dann nicht nur die 13 Prozent der Wahlberechtigten in den ostdeutschen Bundesländern bedienen, sondern auch die über 80 Prozent in den anderen Bundesländern. Es sei jetzt an der Zeit für Höcke Tacheles zu reden.
Bei der Russlandpolitik sei die AfD in ein Dilemma gekommen. Der Wunsch nach einer europäischen Sicherheitsarchitektur, zusammen mit der russischen Föderation, sei tief enttäuscht worden, sagte Lucassen. Vor allem in den ostdeutschen Landesverbänden könnten manche ihre Enttäuschung nicht einfach so ablegen, da sie eine starke Bindung zu Putin hatten. Da bestehe Klärungsbedarf.
Stand: 10.05.2022 13:38 Uhr
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