Do., 23.06.22 | 05:30 Uhr
Das Erste
SPD-Fraktionsvize Müller: "An Geld hat es nicht gemangelt"
Bahnausbau zum Hochleistungsnetz
Die Bahn will Teile ihres Schienennetzes zu einem "Hochleistungsnetz" ausbauen. Bundesverkehrsminister Wissing hat die Verkehrsmobilität zur Chefsache gemacht. Detlef Müller, Vizevorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion und Ex-Bahner, begrüßte das. Es habe nicht an Geld gemangelt. "Geld haben wir seit 2014 Unmengen in die Bahn gepumpt. Es hat an der Steuerung gefehlt, an der politischen Kontrolle." Man müsse die Bahn enger unter die Kontrolle der Politik nehmen, sagte Müller. "Volker Wissing wird sich auch dran messen lassen müssen, dass es dann auch funktioniert. Weil solche Ankündigungen hören wir eigentlich jedes Jahr." Die Ziele, die man sich gesetzt habe, seien nicht neu. "Wir sind Weltmeister im Zieleankündigen, jetzt muss es in die Umsetzung gehen.“
Der Netzausbau der Bahn müsse jetzt endlich angegangen werden. Man behebe auch die Fehler der Vergangenheit. "Das, was früher abgebaut wurde an Überholgleisen, Weichen, Abstellanlagen bauen wir jetzt mühsam wieder auf, um auf den alten Stand zu kommen. Da ist bitter, aber es ist die reine Wahrheit“, so der SPD-Politiker.
Das 9-Euro-Ticket zeige, dass die Leute Bahn fahren wollten. Dabei sei nicht allein der Preis entscheidend. "Wichtig ist, dass ich das Ticket in der Tasche habe, ein- und aussteige, und es völlig egal ist, in welcher Tarifzone ich mich bewege.(…) Einfach muss es sein.“
Zum Personalmangel an den Flughäfen sagte Müller: „Es wird ein harter Sommer für die Reisenden. Sie müssen sich auf lange Wartezeiten an den Flughäfen einstellen. Das ist auch ein europäisches Problem, (…), dass das Personal weg ist.“ Um neues Personal zu gewinnen, müsse sich einiges ändern, darunter Bezahlung, Arbeitszeiten und Entlastung von schwerer körperlicher Arbeit. "Es muss attraktiv werden. Es ist nicht alleine mit Geld getan", betonte Detlef Müller.
Stand: 23.06.2022 20:17 Uhr
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