Video: Expertenkommission Fracking: Verfahren würde Jahre dauern
17.08.22
| 03:59 Min.
| Verfügbar bis 17.08.2023
Der stellvertretende Vorsitzende der Expertenkommission Fracking, Prof. Dr. Holger Weiß, stellt klar, dass die Förderung von Erdgas mittels Fracking in Deutschland keine kurzfristige Lösung für den kommenden Winter sein kann.
Der Experte betonte, das zweistufige Verfahren, erst nach einer Probebohrung über das weitere Vorgehen zu entscheiden, halte er weiter für sinnvoll. Doch "die Diskussion: Würden wir mit Fracking-Gas über diesen Winter kommen? stellt sich nicht." Selbst wenn es erlaubt wäre, in Deutschland sofort flächendeckend unkonventionelle Lagestätten zu fracken, würde es mit Erkundung und Genehmigung Jahre dauern, bis der erste Kubikmeter Gas an der Oberfläche wäre.
"Idealerweise brauchen wir in fünf bis zehn Jahren überhaupt keine fossilen Brennstoffe mehr und sind voll bei den Regenerativen. Und dann können wir in der Tat das Gas für unsere Nachkommen im Untergrund lassen“, sagte Prof. Weiß. Die ungewisse Erfolgsperspektive sei vermutlich der Grund dafür, dass Unternehmen sich vor der Beantragung von Probebohrungen in Deutschland scheuen.
Den Umweltschutz sieht Weiß durch das Fracking nicht gefährdet: "Fracking hat ein sehr schlechtes Image. Auch durch die Berichterstattung der letzten 10, 15 Jahre aus den USA. Aber mittlerweile muss man feststellen, dass die Technik sich weiterentwickelt hat, und dass z. B. die oft kritisierten Fracking-Fluide mittlerweile nach deutschem Chemikalien-Recht als ungiftig gelten. D. h., es ist nicht mal mehr anzeigepflichtig, wenn man die benutzt."
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