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Bundesnetzagentur warnt vor "riesigen Preissprüngen"

Präsident Müller: "Die meisten Szenarien sind nicht schön..."

PlayKlaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur
Bundesnetzagentur warnt vor "riesigen Preissprüngen" | Video verfügbar bis 24.06.2023 | Bild: WDR

Nach Ausrufung der Alarmstufe des Notfallplans Gas warnt der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller vor drastischen Preiserhöhungen. "Schon jetzt werden die Gaspreissteigerungen des letzten Herbstes weitergegeben", sagte Müller. "Das ist knapp plus 30, plus 50, teilweise plus 80 Prozent. Das ist die Vergangenheit aus dem Herbst."
Seitdem habe sich der Gaspreis, Stand vergangene Woche, vervierfacht und inzwischen sogar versechsfacht. Das seien riesige Preissprünge, die aber nicht alle eins zu eins an die Verbraucher weitergegeben würden. "Aber Verdoppeln bis Verdreifachen kann je nach Gebäudehülle durchaus drin sein. Und darum sind alle so dringlich. Darum ist Minister Habeck auch so engagiert dabei, um zu sagen, Leute legt auch Geld zurück und tut was Richtung Herbst."

Die Bundesnetzagentur hält es für möglich, dass Russland die Lieferung von Gas nach Deutschland durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 vollständig einstellt. "Wir können es nicht ausschließen", sagte Müller mit Blick auf die geplante Wartung der Pipeline am 11. Juli. Die Bundesnetzagentur habe verschiedene Szenarien berechnet zur Frage, was passiert wann und unter welchen Umständen, so Präsident Müller. "Und die meisten Szenarien sind nicht schön und bedeuten entweder zu wenig Gas am Ende des Winters oder aber schon –ganz schwierige Situation – im Herbst oder Winter."

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Donnerstag die zweite von drei Eskalationsstufen im Notfallplan Gas ausgerufen, die sogenannte Alarmstufe. Mit dieser soll, Experten zufolge, der Ernst der Lage verdeutlicht werden, mit dem Ziel, möglichst viel Energie freiwillig einzusparen. Die erste Stufe, die Frühwarnstufe, galt seit Ende März, also gut vier Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, der die Energiepreise in die Höhe getrieben hat.

Stand: 24.06.2022 19:15 Uhr

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