Video: Selenskyj-Berater Oleksiy Arestovych drängt auf Waffenlieferungen
13.04.22
| 05:31 Min.
| Verfügbar bis 13.04.2023
Zur Absage des Besuchs von Bundespräsident Steinmeier in Kiew sagte Oleksiy Arestovych, Berater von Präsident Selenskyj, er wisse nicht, warum Selenskyj abgesagt habe. "Er hatte meiner Meinung nach seine Gründe dafür." Der Präsident führe eine sehr ausgeglichene Politik und für seine Aussage habe er bestimmt Gründe, die er als gewichtig betrachte. "Diese Frage fällt eher in die Kompetenz des präsidialen Pressedienstes. ich meinerseits kann nur sagen, der Präsident trifft jetzt keine Beschlüsse ohne sehr, sehr genaues Abwägen aller Argumente."
Auf die Frage, ob der Präsident mit einer solchen Entscheidung nicht Putin in die Hände spiele, indem er den Weste spaltet, sagte Oleksiy Arestovyc: "Mir scheint, dass die Hauptargumente anders waren. Der Präsident erwartet ja den Bundeskanzler als eine Figur, die unmittelbar praktische Beschlüsse fassen kann, die die Ukraine akut braucht, unter anderem in Bezug auf Waffenlieferungen."
Könnte die erwartete Großoffensive im Osten der Ukraine, die Schlacht um den Donbass, kriegsentscheidend sein? Arestovych sagte dazu, die Russen hätten ihre Offensive in neun operativen Richtungen angefangen. In sechs davon mussten sie eine Niederlage einräumen, in anderen drei seien sie zum Rückzug gezwungen worden. Momentan konzentrierten sie ihre Anstrengungen auf Mariupol, auf den Osten und Süden der Ukraine. „Und jetzt befinden wir uns in der Situation, wo wir schwere Waffen brauchen, um unseren Feind aus unserem Land zu vertreiben. Der Feind hat hat seine Kräfte gebündelt, auf bestimmten Frontabschnitten sind sie uns zahlenmäßig überlegen. Nun sind wir erschöpft. Sie sind auch erschöpft, aber sie haben die Reserven und die Ressourcen, um eine sehr starke Gruppierung im Osten der Ukraine aufzubauen. Und das Schicksal von Mariupol, das Schicksal von unseren Verteidigern, von unseren Brigaden, die dort im Gefecht stehen, und die Antwort auf die Frage, wieviele Städte wie Butscha wir noch bekommen werden, hängt davon ab, ob der Westen uns die Waffen liefert."
Deutschland habe in den letzten 49 Tagen einen beeindruckenden Weg durchgemacht. Den Weg von der Absage der Waffenlieferungen, von der Lieferung von 5000 Schutzhelme bis hin zu Verhandlungen über die Lieferung von schweren Waffen. Und dabei sei Deutschland offfensichtlich nicht am Endpunkt angelangt, sagte Arestovych. "Ich meine, auch die Deutschen haben die Zerstörungen und Gräueltaten in Butscha, Hostomel und in den anderen ukrainischen Orten gesehen, das kennt Deutschland schon von 1945. Wir haben jetzt mit derselben Roten Armee zu tun, die jetzige unterscheidet sich durch nichts von der damaligen. Und jetzt im 21 Jahrhundert sehen wir die gleichen Vergewaltigungen, Morde und Raub, die damals aus Ekel vor Zivilisation begangen wurden. In jedem befreiten ukrainischen Ort finden wir ermorderte ukrainische Familien, vergewaltigte Kinder verbrannte Leichen der Eltern und Kinder, die ihre Hände halten… "
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