SENDETERMIN Do., 18.08.22 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Blumensträuße selbst gemacht

mit Dorothée Weachter, Gartenbau-Ingenieurin

PlayReporterin Julia Schöning und Gartenexpertin Dorothée Waechter binden Bluemsträuße aus dem Garten.
Service: Blumensträuße selbst binden | Video verfügbar bis 18.08.2023 | Bild: WDR

In den Gärten blüht es üppig und viele möchten die Farbenpracht auch ins Haus oder die Wohnung holen. Neben Rosenblüten und Dahlien aus dem eigenen Garten finden sich auch am Wegesrand einige Dolden für einen schönen Sommerstrauß. Die Kunst, einen Blumenstrauß zu binden, besteht darin, die Blütenstiele geschickt miteinander zu kombinieren und mit wenigen Blüten ein großes Volumen zu gestalten. Zudem sollten die farbenfrohen Kostbarkeiten optimal versorgt werden, damit die Pracht lange anhält.

Blüten schneiden und frischhalten

Der ideale Zeitpunkt für die Ernte frischer Blüten ist der zeitige Morgen, dann sind die Pflanzen gut erholt. Ein scharfes Messer und eine Schere sind die wichtigsten Utensilien zum Blumenschneiden. Auch ein Eimer mit Wasser ist sinnvoll, damit die frische Ernte direkt versorgt ist. Alternativ tut es auch ein flacher Korb, auf den die Blüten vorsichtig gelegt werden, damit sie nicht zerquetschen.
Zum Arrangieren werden eine saubere Vase, Wasser und Frischhaltemittel benötigt – das kann ein Profi-Produkt sein oder einfach ein Tropfen Spülmittel, eine Prise Zucker oder ein Kupfercent. Das Wichtigste ist, alle Stiele von Blättern zu befreien, damit diese später im Wasser nicht anfangen zu faulen, was die Blüten schneller welken ließe. Der endgültige Anschnitt am Ende der Stiele erfolgt kurz bevor die Pflanzen in die Vase gestellt werden.

So bekommt der Strauß Halt

Das Binden eines Straußes sieht bei einem Profi oft kinderleicht aus. Aber sobald mehr als drei Blütenstiele in der Hand sind, kann es wackelig werden. Wer möchte, kann im Vorfeld mit einem Bündel Spaghetti oder Schaschlik-Spießen üben.

Am besten werden die Stiele immer von einer Seite leicht schräg aufeinandergelegt. So fällt der Strauß natürlich in die Vase und später kann noch problemlos eine Blüte ergänzt werden. Im Handel erhältlich sind auch Hilfsmittel wie der Hanataba-Ring oder der Steckigel. Beides ist wiederverwendbar und eignet sich ideal zum Platzieren der Blüten in einer Vase.

Erst wenn der Strauß fertig gebunden ist, wird er mit Bindegarn fixiert. Wer für sich zuhause arrangiert, kann aber ebenso gut darauf verzichten. Zum Schluss werden die Stiele auf die richtige Länge gebracht. Dabei ist es wichtig, dass die Stängel schräg angeschnitten werden, das Messer sollte sehr scharf sein. So kann das Wasser aus der Vase am effektivsten zu den Blüten transportiert werden, was wiederum die Haltbarkeit des Straußes verlängert. Übrigens: Blumensträuße sollten nie neben einer Obstschale platziert werden. Die Früchte geben Stoffe ab, die die Welke fördern. Nachts sollte ein Strauß unbedingt kühl gestellt werden. Tagsüber sind Zugluft und pralle Sonneneinstrahlung zu vermeiden.

Gut kombiniert

Wilde Blumen können spontan so gepflückt werden, wie sie auf der Wiese wachsen, und fertig ist der Blumenstrauß – ein Stück Wiese für zu Hause. Wer allerdings einen "richtigen" Strauß binden möchte, der braucht sowohl große Blüten bzw. Blütenstände sowie einige kleinere Blüten zum Einfassen. Wer es ganz perfekt machen möchte, legt außen um den Strauß eine Manschette aus großen Blättern von Efeu oder Hosta.
Wer nicht geübt ist, kann ohne viel Aufwand mehrere Fläschchen mit einzelnen Blütenstielen dekorieren und dann locker auf dem Tisch oder auf einem Tablett verteilen. Große Blüten, z.B. von Rosen, können ganz einfach in eine Schale mit Wasser gelegt werden. In schattige Bereiche des Gartens gestellt, kommt diese Blütenschale besonders gut zur Geltung und dient gleichzeitig als Wasserquelle für die Tiere des Gartens.

Trockenblumen aus der eigenen Ernte

Silberling, Strandflieder und Strohblume: Kombiniert mit Gräsern werden die Trockenblumen zum herbstlichen Einrichtungstrend.
Wer selber Trockenblumen herstellen möchte, sollte die entsprechenden Pflanzen möglichst direkt im Erblühen schneiden und dann – Blüte nach unten – an einem schattigen, kühlen Platz aufhängen. Sobald sie gut durchgetrocknet sind, können sie genauso wie frische Blumen arrangiert werden. Die Vase sollte innen gut getrocknet sein, damit sich kein Schimmel bildet. So lassen sich Sommerfreuden für die kalte Jahreszeit konservieren.

Weitere Informationen

• ARD Mediathek, Querbeet
https://www.ardmediathek.de/video/querbeet/hibiskus-homoeopathie-fuer-pflanzen-schnittblumen-haltbar-machen

• MDR, Garten
https://www.mdr.de/mdr-garten/geniessen/Nachhaltige-schnittblumen-slowflower-farmerflorist-100.html

• MDR, Garten
https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/aussaat/trockenblumen-strohblumen-anbauen-pflanzen-aussaeen-100.html

• RBB, Gartenzeit
https://www.rbb-online.de/gartenzeit/archiv/20210829_1830/dahliengarten.html

• SWR, Kaffee oder Tee
https://www.swrfernsehen.de/kaffee-oder-tee/ratgeber/stroh-und-trockenblumen-voll-im-trend-100.html

• ARD Mediathek, Kaffee oder Tee
https://www.ardmediathek.de/video/kaffee-oder-tee/stroh-und-trockenblumen/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE3MDQxNjg

Stand: 18.08.2022 09:34 Uhr