SENDETERMIN Di., 11.10.22 | 05:30 Uhr | Das Erste

Service: Schlafstörungen

mit Dr. Alfred Wiater, Schlafmediziner

PlaySchlafstörungen
Service: Schlafstörungen | Video verfügbar bis 11.10.2023 | Bild: WDR

Fast jede:r Vierte in Deutschland leidet unter gestörtem Schlaf. Betroffene sind tagsüber oft müde, unkonzentriert oder leicht reizbar. Wenn Gedanken immer wieder um belastende Themen wie hohe Energiepreise, Ukraine-Krieg, Corona oder andere Sorgen und Probleme kreisen, ist es schwieriger, gut ein- oder durchzuschlafen. Schlafstörungen sollten allerdings ernst genommen werden, denn langfristig sie können sie zu dauerhaften psychischen oder körperlichen Schäden führen.

Welche Tipps helfen, um gut zu schlafen?

Meistens verbergen sich hinter Schlafstörungen nur schlechte Gewohnheiten, deren Abschaffung bereits zu einer deutlich höheren Schlafqualität führt.

• Putschen Sie sich vorm Schlafengehen nicht auf: Schalten Sie eine halbe Stunde vor der Bettzeit Fernseher, Handy oder Computer aus. Vermeiden Sie laute Musik, heftige Diskussionen oder Sport und verzichten Sie mindestens drei Stunden vorm Schlafengehen auf Kaffee, Tee oder Energydrinks.

• Nehmen Sie Probleme oder Aufgaben nicht "mit ins Bett", sondern schreiben Sie abends Ihren geplanten Ablauf des nächsten Tage auf. Was Sie an Aufgaben oder zu lösenden Problemen schriftlich haben, legen Sie damit gedanklich für die Nacht zur Seite.

• Trinken Sie abends nicht zu viel Alkohol. Er macht zwar irgendwann sehr müde und man schläft schneller ein, aber der Schlaf ist nicht tief.

• Aufwachen ist kein Zeichen von Schlaflosigkeit. Bis zu 28 Mal in der Nacht aufzuwachen, gilt als normal. Machen Sie sich nicht verrückt, wenn Sie nachts wach werden.

• Gehen Sie zu regelmäßigen Zeiten zu Bett. Folgen Sie dabei am besten Ihrem natürlichen Rhythmus, den Sie weder durch endloses Lesen noch durch Video-Zapping überstrapazieren sollten. Das Problem dabei ist, dass Sie damit ihren toten Punkt übergehen können – und danach schwerer einschlafen können.

• Entspannende Rituale helfen beim Einschlafen: Das können zum Beispiel eine halbe Stunde Spazieren an der frischen Luft spazieren sein, entspannende Musik, ein heißes Bad oder Dusche (beides entspannt die Muskulatur) oder Beruhigungstee sein. Regelmäßigkeit hilft, denn so trainieren Sie Ihren Körper auf die Rituale: Gleich geht’s ins Bett.

• Drei Stunden vor dem Schlafengehen sollten Sie nichts Schweres mehr essen.

• Nachts sollte es im Schlafzimmer eher dunkel sein. Dunkelheit fördert die Bildung des Schlafhormons Melatonin, Licht hemmt sie.

• Das Schlafzimmer sollte gut belüftet und nicht überhitzt sein. Eine Temperatur von 18 Grad Celsius reicht aus. Auch gute Matratzen sind wichtig, die ebenso wie Bettdecken feuchtigkeitsregulierend sein sollten. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten.

• Stehen Sie wieder auf, wenn Sie nicht einschlafen können und machen Sie etwas wie lesen (kein Handy oder Computer), bis Ihnen die Augen von selbst wieder zufallen. Das ist besser, als sich stundenlang im Bett zu wälzen und mit dem Schlaf zu hadern.

Links

Weitere Informationen

• NDR Visite: Schlafstörungen (26.01.22)
https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/epg/Visite-Schlafstoerungen,sendung1219144.html

• 3sat Wissen: Das Geheimnis unseres Schlafs (14.04.22)
https://www.3sat.de/wissen/wissenschaftsdoku/220217-sendung-wido-100.html

• Planet Wissen: Schlafstörungen (05.01.21)
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/schlaf/schlafstoerungen/index.html

• WDR Servicezeit: Was bei Schlafstörungen hilft (29.10.21)
https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/servicezeit/schlafstoerung-110.html

Stand: 12.10.2022 10:40 Uhr

Sendetermin

Di., 11.10.22 | 05:30 Uhr
Das Erste

Sprungmarken zur Textstelle