Mi., 27.04.22 | 05:30 Uhr
Das Erste
Service: Viruserkrankung Gürtelrose
mit Dr. Mosen Radjai, Facharzt für Allgemeinmedizin
Etwa 400.000 Menschen in Deutschland bekommen jährlich Gürtelrose. Doch wegen Corona ist die großangelegte Impfkampagne gegen Gürtelrose in den Hintergrund getreten und nimmt erst allmählich wieder Fahrt auf. Der Erreger schlummert bei fast allen Erwachsenen in den Nervenzellen; wird das Immunsystem schwächer, schlägt er wieder zu.
Was ist eine Gürtelrose?
Gürtelrose wird durch reaktivierte Varizellen (Windpockenviren) ausgelöst. Es handelt sich um Bläschen auf der Haut, die zu starken brennenden Schmerzen führen können. Diese Bläschen bilden einen charakteristischen "Halbgurt", nach dem die Gürtelrose benannt ist.
Der Name Gürtelrose kommt daher, weil der Hautbereich rot aufblüht, in dem der Ausschlag auftritt. Menschen, die noch keine Windpockenerkrankung durchgemacht haben und nicht dagegen geimpft sind, laufen Gefahr, sich bei Kontakt mit den infektiösen Bläschen der Gürtelrose mit den Varizellenviren anzustecken, und daraufhin an Windpocken zu erkranken.
Wodurch wird eine Gürtelrose verursacht?
Der Vorläufer einer Gürtelrose sind die Windpocken, eine typische Kinderkrankheit. Bei dieser Erkrankung zeigt sich ein stark juckender Hautausschlag mit roten Bläschen auf der Haut. Wenn sie aufgekratzt werden, entstehen Narben. Ausgelöst werden die Windpocken durch das Varicella-zoster-Virus, das wiederum zur Familie der Herpes-Viren gehört, daher auch der Name Herpes-zoster-Virus.
Gürtelrose und Windpocken
Wer als Kind die Windpocken hatte, ist zwar immun gegen Windpocken, aber nicht gegen Gürtelrose. Die Viren, die die Windpocken verursachen, überleben im Körper und verstecken sich in den Nervenknoten am Rückenmark im Bereich der Wirbelsäule. Da bleiben sie das ganze Leben lang. Normalerweise hält sie das Immunsystem in Schach und man merkt nichts davon. Ist das Immunsystem durch Krankheit oder Stress geschwächt, vermehren sich die überlebenden Viren und verursachen die Gürtelrose.
Wer ist anfällig?
Menschen, deren Immunsystem aus verschiedenen Gründen geschwächt ist – z. B. aufgrund einer Krebserkrankung oder einer Therapie, die unser Immunsystem unterdrückt, haben ein höheres Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Bekanntermaßen wird unser Immunsystem im Alter ineffektiver. So wundert es nicht, dass das Risiko entsprechend steigt, eine Gürtelrose zu erleiden.
Was lindert die Beschwerden?
Seit 2018 gibt es eine Impfung gegen Gürtelrose. Die STIKO empfiehlt sie für Patienten mit erhöhtem Herpes zoster-Risiko (chronischer Erkrankungen etc.) ab einem Alter von 50 Jahren. Allen anderen gesunden Personen wird ab 60 Jahren dazu geraten.
Weitere Informationen
• WDR, Servicezeit
https://www1.wdr.de/fernsehen/servicezeit/sendungen/uebersicht-servicezeit-2262.html
• ARD Mediathek
https://www.ardmediathek.de/video/servicezeit/impfung-gegen-guertelrose/wdr/
• NDR, Ratgeber Gesundheit
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Guertelrose-Neue-Impfung-schuetzt-im-Alter,guertelrose108.html
• NDR, Ratgeber Gesundheit
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Guertelrose-Neue-Impfung-schuetzt-im-Alter,guertelrose108.html
• ARD Mediathek
https://www.ardmediathek.de/video/mdr-um-4/guertelrose-pfeiffersches-druesenfieber-und-co-erkennen/mdr-fernsehen/
• MDR, Wissen
https://www.mdr.de/wissen/faktencheck/faktencheck-corona-guertelrose-100.html
• MDR, Ratgeber Gesundheit
https://www.mdr.de/ratgeber/gesundheit/hg-guertelrose-windpocken-varizella-zoster-herpes-100.html
• MDR Wissen
https://www.mdr.de/wissen/covid-corona-impfung-herpes-guertelrose-100.html
• SWR, Landesschau
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/was-man-gegen-guertelrose-tun-kann-100.html
• SWR, Marktcheck
https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/guertelrose-herpes-zoster-impfung-100.html
• SWR, Wissen
https://www.swr.de/wissen/odysso/wem-hilft-sie-wirklich-100.html
Stand: 27.04.2022 07:00 Uhr
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