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Service: Der richtige Virenschutz

Mit Marco Ammer, Digital-Experte

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infizierte E-Mails können großen Schaden anrichten. | Bild: WDR

Antivirenprogramme von Kaspersky

Das Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik BSI warnt vor dem Einsatz von Programmen der russischen Firma Kaspersky. Die Firma stellt Antivirensoftware her, die weltweit auf über 400 Millionen Computern installiert sein soll, auch in Deutschland. Oft wissen die Nutzer gar nichts davon, denn Kaspersky hat eine ganze Reihe von Vereinbarungen mit Computerherstellern getroffen, so dass die Software oft schon beim Kauf vorinstalliert ist. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine wird aktuell von Cyberangriffen aus Russland berichtet. Aufgrund der derzeitigen Situation könne nicht ausgeschlossen werden, dass der russische Staat Gesetze umgeht und Kaspersky zur Weitergabe von Informationen verpflichtet. Da Antivirensoftware auf Computern grundsätzlich über weitreichende Programmberechtigungen verfügt und systembedingt (zumindest für Aktualisierungen) eine dauerhafte, verschlüsselte und nicht überprüfbare Verbindung zum Server des Herstellers unterhält, bestehe ein besonderes Risiko für die Anwender.

Wichtig: Wer die Antivirensoftware von Kaspersky von seinem Computer entfernen möchte, sollte VOR dem Deinstallieren im Programm selbst die automatische Abo-Verlängerung abschalten und aktuell keine neuen Updates mehr laden.

Anleitung zur Deinstallation von Kaspersky

https://support.kaspersky.com/KPC/1.0/de-DE/137875.htm

Guter Schutz oft schon gratis

Bei allen Rechnern mit Windows 10 und Windows 11 ist ein Virenschutz bereits integriert. Das sogenannte Microsoft Defender Antivirus schützt vor Bedrohungen wie Trojanern, Malware oder Spyware aus dem Internet. Tests haben gezeigt, dass das auch gut funktioniert. Wichtig ist aber, dass immer das aktuelle Sicherheitsupdate des Betriebssystems aufgespielt ist.

Neue Windows 11 Rechner versprechen aufgrund der strengeren Systemanforderung höhere Sicherheit. Deswegen läuft das neue Betriebssystem nicht auf älteren Computern. Microsoft begründet das damit, nur Prozessoren zuzulassen, die hohe Vorgaben zur Laufwerksverschlüsselung erfüllen.

Zusätzliche Antivirensoftware

Der eingebaute Schutz unter Windows sollte für den Hausgebrauch genügen. Wer mehr will, kann eine zusätzliche Antivirensoftware installieren. Solche Sicherheitsprogramme machen Hackern das Leben schwer. Hundertprozentige Sicherheit bieten sie aber auch nicht. Einige Programme gibt es sogar kostenlos, allerdings oft mit Werbung für andere Software verbunden. Bezahlte Programme bieten den Vorteil, dass sie in der Regel mehr Funktionen bieten. Je nach Preis gibt es Internet Security Suiten, die zusätzlich mit Firewalls oder Schutzmodulen für Online-Banking oder Webcamsicherheit ausgestattet sind, oder Komplettpakete, die zusätzlich Backup-Möglichkeiten, Kindersicherungen oder VPN-Dienste zum anonymen Surfen anbieten.

Ein umfassender Schutz ist nur gegeben, wenn die Sicherheitssoftware stets im Hintergrund mitläuft. Virenscanner überwachen dabei nicht nur alle aktiven Prozesse und prüfen Dateien, sondern sorgen auch dafür, dass Nutzer beim Surfen nicht auf verseuchten Webseiten landen. Damit bremsen die Programme aber in der Regel die Leistung des Rechners. Darüber hinaus bieten sie eine zusätzliche Angriffsfläche für Hacker. Denn jede installierte Software kann Schwachstellen haben und birgt so ein Risiko.

Tipp: Wer eine eigene Website betreibt, sollte bei seinem Internetprovider eine Firewall zum Hosting-Vertrag dazu buchen, um vor Hackerangriffen geschützt zu sein.

Stand: 12.04.2022 07:12 Uhr

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