Do., 23.06.22 | 05:30 Uhr
Das Erste
Service: Starke Pflanzen – ganz natürlich
mit Dorothée Waechter, Gartenbau-Ingenieurin
Gesunde Pflanzen bringen schöne Blüten und einen guten Ernte-Ertrag. Auf natürlichem Weg können Pflanzen gestärkt werden, damit sie sich gegen Schädlinge und Krankheiten gut wehren können.
Mit Jauchen, Brühen und Tees aus Pflanzen wie Brennnessel, Schachtelhalm und Wermut gelingt dies. Deren jeweilige Inhaltsstoffe haben unterschiedliche Wirkungen: Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, Stärkung und Abwehr oder Abtötung von Schädlingen. Die Herstellung der Extrakte ist relativ einfach. Ebenso wichtig wie diese Stoffe sind auch die richtigen Partnerpflanzen in den Beeten. Sie können ebenfalls stärken und die Erträge verbessern.
Starke Pflanzen
Einige der Pflanzen, deren Extrakte benötigt werden, lassen sich an Wald- und Wegesrändern selber sammeln. Brennnessel, Schachtelhalm, Beinwell und Farnkraut gehören ebenso zu den begehrten Pflanzen für Stärkungsmittel wie Baldrian, Wermut, Salbei und Tomatenblätter. Die frischen, gesunden Pflanzenteile werden in den Morgenstunden geerntet und dann direkt verarbeitet oder als Vorrat getrocknet. Auch einige Nutzpflanzen wie Zwiebel, Knoblauch und Meerrettich eignen sich für die Herstellung von Pflanzenextrakten.
Die Pflanzenküche für Jauche, Brühe, Tee und Extrakt
Die Pflanzenteile sollten gut zerkleinert werden, um die Stoffe herauszulösen. Das kann beispielsweise über eine Vergärung ausgelöst werden. Man spricht dann von einer Jauche. Am bekanntesten ist die Brennnesseljauche. Weiterhin wird häufig Beinwell, Wermut und Zwiebel vergoren. Bei der Brühe wird das Pflanzenmaterial zunächst in Wasser eingeweicht und anschließend erhitzt. Beim Kaltwasserauszug fehlt die Erhitzung, und für den Tee wird alles mit heißem Wasser übergossen. Während die Jauche vor allem der Nährstoffversorgung dient, sind Tee, Brühe und Kaltwasserauszug klassische Pflanzenstärkungsmittel.
Die Ausbringung der Elixiere
Grundsätzlich sollten alle Jauchen und Stärkungsmittel verdünnt ausgebracht werden. Es sollten schwächere Dosierungen verwendet werden, um Schäden zu vermeiden. Bei den düngend wirkenden Jauchen ist es von Vorteil, die stärkeren Konzentrationen nur im Bereich der Wurzeln mit der Gießkanne auszubringen.
Für eine schneller wirkende Blattdüngung sollte die Konzentration sehr niedrig gehalten werden, damit es nicht zu Schäden durch Verbrennungen kommt. Grundsätzlich ist es einfacher, zunächst die Lösung in die Kanne oder das Sprühgerät zu geben und anschließend Wasser aufzufüllen. So wird bereits alles vermischt. Anschließend sollte aber nochmals mit einem Stock umgerührt werden.
Gute Partner
Manche Pflanzen vertragen sich in direkter Nachbarschaft besonders gut und wirken sich positiv auf das Wachstum aus. Besonders häufig gelingt diese gute Nachbarschaft mit Knoblauch und Studentenblumen. Letztere haben einen Duftstoff in den Wurzeln, der im Boden vorhandene Wurzelschädlinge wie die Fadenwürmer verdrängt. Daher sollte Phlox, der durch die Fadenwürmer gekräuselte Blätter bekommt, beispielsweise mit Tagetes zusammen gepflanzt werden. Aber auch der Duft von Tomatenblättern und Lavendel hilft, Schädlinge aus den Beeten im Zier- und Nutzgarten zu vertreiben.
Weitere Informationen
• MDR, Garten
https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/heiss-auf-gemuese-mischkultur-fruchtwechsel-100.html
• NDR, Ratgeber Garten
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/schaedlinge/Pflanzen-natuerlich-vor-Schaedlingen-schuetzen,schaedlinge117.html
• NDR, Ratgeber Garten
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/schaedlinge/Nuetzlinge-gegen-Blattlaeuse-Larven-und-Co-,nuetzlinge130.html
• NDR, Ratgeber Garten
https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Den-Gartenboden-bestimmen-und-verbessern,gartenboden100.html
• SWR – Marktcheck
https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/schaedlinge-im-garten-bekaempfen-100.html
Stand: 24.06.2022 19:20 Uhr
Kommentare