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Weltspiegel

Syrien: Die Hölle von Homs - 72 Stunden unter Beschuss:

Nach dem umstrittenen Verfassungsreferendum hat Syriens Präsident Assad nun für den 7. Mai Parlamentswahlen angekündigt. Doch wer soll beispielsweise in Homs, jener Stadt, die nach wochenlangen Kämpfen aussieht wie ein Trümmerfeld, überhaupt noch zur Wahl gehen? Eine Dokumentation des US-Nachrichtensenders CNN mit dem Titel "72 Hours Under Fire" zeigt nun erstmals umfassend, was in Homs wirklich geschah. Das Team um Reporterin Arwa Damon hielt sich drei Tage lang im Granaten- und Kugelhagel auf - und entkam. Andere westliche Journalisten wie die Zeitungsreporterin Marie Colvin bezahlten ihren journalistischen Einsatz in Homs mit dem Leben.

Autorin: Arwa Damon/CNN; Dt. Bearbeitung: Anja Martini

Malediven: Ein Land kämpft - die Touristen schnorcheln: Alles wie im Katalog: weiße Strände, hellblaues Meer, Palmen, Kokosnüsse. Soweit die Vorstellung vom Urlaubsidyll mitten im Indischen Ozean ... Doch ein paar Bootsminuten entfernt, in der Hauptstadt Male, ist nichts perfekt. Der Präsident der Malediven, Mohamed Nasheed, ist nicht mehr im Amt. Wurde er gestürzt? Im "Weltspiegel"-Interview spricht er von einem Putsch und wirft dem Westen vor, ihn nicht zu unterstützen. Die Demonstranten auf den Straßen von Male sorgen sich um die Demokratie. Das Land diskutiert, welche Rolle der Islam spielen soll. Setzen sich die religiösen Hardliner durch? Welchen Weg schlägt die Inselkette der Malediven ein? Die Menschen sind aufgewühlt. Doch die Touristen bekommen das nicht mit.

Autor: Gábor Halász, ARD-Studio Neu Delhi

Sambia: Truckstop Chirundu und der Highway des Todes: Chirundu ist ein Grenzposten in Sambia auf dem Weg nach Simbabwe. Richard Pangeti fährt diesmal Mais, eine Ladung, die er gerne fährt, denn Silber oder Kupfer - das kann gefährlich werden auf dem langen Weg nach Südafrika. Wegelagerei, Überfälle, alles schon erlebt. Da fahren die meisten Trucker im Konvoi. Richard hat zwei Tage Aufenthalt, bis seine Ladung Mais vom Zoll in Chirundu abgefertigt ist. So lange bleibt er in der Grenzstadt. Entlang der Hauptstraße reiht sich ein Lkw an den anderen, die Straße ist geteert, der Rest ist rote afrikanische Erde, Staub, Busch. Und eben ein Truckstop - mit liegengebliebenen Lkw, primitiven Restaurants mit offenem Feuer, Polizisten, die sich schmieren lassen, obskuren Medizinmännern und Prostituierten, die den Tuckern zu Diensten sind. Highway des Todes nannte man lange diese Route, weil sich an ihr entlang HIV/AIDS verbreitete wie sonst kaum irgendwo im südlichen Afrika. Der "Weltspiegel" liefert eine Momentaufnahme, die aber doch viel mehr ist. Denn wie unter einem Brennglas spiegeln sich hier nahezu alle afrikanischen Themen.

Autor: Ulli Neuhoff, ARD-Studio Johannesburg

Hongkong: Wahlkampf - Aber wir wollen keine Chinesen sein!: Es ist Wahlkampf in der ehemaligen britischen Kronkolonie, ein neuer "Chief Executive" wird (nicht ganz demokratisch) gewählt, also das Stadtoberhaupt Hongkongs. Das an sich wäre keine Sensation, hätte sich die Stimmung zwischen Hongkong und Peking in den vergangenen Monaten nicht extrem aufgeheizt. Anlass war eine Umfrage der Uni Hongkong, als was sich die Hongkonger fühlen, als a) Chinesen oder b) Hongkonger. Die überwältigende Mehrheit kreuzte b) an. Die Reaktionen aus Peking waren scharf: Die Fragestellung sei unzulässig. Erstmals wurde die Unabhängigkeit der Universitäten angegriffen. Seitdem eskaliert ein Streit, der sich auch im täglichen Leben widerspiegelt - bis hin zu offen ausgetragenen Ressentiments gegen Touristengruppen aus dem sogenannten 'Mainland'-China, die in Pöbeleien und Handgreiflichkeiten enden. Dazu Proteste vor den Luxus-Läden. Dort stehen lange Schlangen von Chinesen, Luxustouristen die ihr Geld ausgeben wollen. Wie chinesisch, wie demokratisch ist Hongkong, was sind Pekinger, was Hongkonger Interessen? Allein schon in diesen Fragen steckt ein Tabubruch, denn Peking zeigt sich - wie schon im Zusammenhang mit Tibet, Xinjiang, Taiwan und Macao - besorgt, wenn ein Teil des Reiches zu selbstbewusst wird, denn das widerspricht der "Ein-China-Politik" der zentralen Führung.

Autorin: Ariane Reimers, ARD-Studio Peking

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