Der beste Deal beim Netzanbieter

LTE Abdeckung
Eine Studie zeigt: Selbst Albanien hat eine bessere LTE-Abdeckung als Deutschland. | Bild: WDR/Opensignal-Studie

Wer kennt das nicht: Mitten im Gespräch reißt die Handyverbindung ab. Funkloch-Hölle Deutschland. Unsere Moderatoren Annabell Neuhof und Yared Dibaba machen sich auf die Suche: Welcher Handyanbieter hat das beste Netz?

Im Notfall – kein Netz!

Ein sonniger Herbst-Spaziergang – irgendwo mitten im Wald. Plötzlich laute Rufe – eine ältere Dame liegt am Wegesrand, sie ist verletzt, braucht dringend Hilfe. Und dann das: kein Handynetz, absolute Funkstille, keine Möglichkeit, einen Rettungswagen zu rufen und erst recht keine Möglichkeit, die verletzte Frau genau zu orten. Ein absoluter Albtraum.

Genau das ist unseren Moderatoren Annabell Neuhof und Yared Dibaba passiert. Ein echter Schockmoment. Was die beiden nicht wussten: Ihr Team hat sie mit einem Lockvogel bewusst in diese Situation gebracht. Für die beiden ein Anlass, ein paar unbequeme Fragen zu stellen: Warum gibt es im Jahr 2018 überhaupt noch so viele Funklöcher? Wo ist es besonders schlimm? Und welcher Anbieter hat die beste Netzabdeckung: Telekom, Vodafone oder O2?

Es gibt bei allen Netzen noch Versorgungslücken

Der etwas andere Netztest. Annabell wird per Handy durch einen Parcours gesteuert - wie gut hält der Empfang...?
Annabell wird per Handy durch einen Parcours gesteuert.

Eine erste Spur führt unsere Moderatoren zu Hannes Rügheimer. Er testet seit 18 Jahren im Auftrag der Zeitschrift "Connect" die Qualität der Netzabdeckung der großen Telefonanbieter. Die ernüchternde Erkenntnis: Mit Funklöchern hat man bei allen Anbietern zu kämpfen. Und selbst Albanien hat eine bessere LTE-Abdeckung als wir. Gerade in ländlichen Gebieten scheuen Telekom, Vodafone und O2 oft davor zurück, zusätzliche Funkmaste aufzustellen und damit die Qualität und Zuverlässigkeit des Handynetzes zu verbessern. Eine Investition von bis zu einer Million Euro für 20 bis 30 neue Kunden – das rechne sich meist nicht, sagt der Experte.

Die Funkloch-Hölle beim Zugfahren

Dabei lassen die Telefonanbieter eine große Zielgruppe offenbar außer Acht – die Bahnfahrer. Wer auch nur halbwegs regelmäßig mit dem Zug unterwegs ist, der kennt das: Kein Netz, keine Nachrichten, kein Download. Es herrscht Funkstille. Und das nicht nur in ländlichen Gebieten, auch viel befahrene Strecken durchs ganze Land sind betroffen. Besonders die Pendler ärgert das.

Das Problem: An vielen Zugstrecken gibt es zwar sogenannte Basisstationen, sobald aber ein Zug vorbeifährt loggen sich viele Handys gleichzeitig in die Funkzelle ein. Das macht die Verbindung wackelig und instabil. Zudem sind gerade ICE-Züge mit speziellem, hitzebeständigem Schutzglas ausgestattet – auch das stört den Empfang.

Der Stresstest für Telekom, Vodafone und O2

Gibt es ihn dann überhaupt – den besten Deal bei Netzanbietern? Wir haben professionelle Handynetz-Zugtester durch ganz Deutschland geschickt. In ihren speziell präparierten Koffern stecken Handys, die auf der Fahrt permanent Sprach- und Datenverbindungen zu allen drei großen Netzanbietern aufbauen: Telekom, Vodafone und O2 von Telefonica.

Das Ergebnis ist auch für Annabell und Yared ernüchternd. Funklöcher gibt es entlang der gesamten Stecke – von Norden nach Süden und quer durchs Land. Trotzdem gibt es tatsächlich Unterschiede bei der Netzabdeckung. Die Ergebnisse unserer Stichprobe:

Der beste Deal beim Netzanbieter

  • Wer unterwegs vor allem große Datenmengen herunterladen will und zum Beispiel gerne Filme guckt, der ist mit dem Netz von Vodafone am besten bedient.
  • Wer mit dem Handy vor allem telefonieren will, der ist bei der Telekom am besten aufgehoben.
  • Das Netz von O2 hat zwar im Vergleich insgesamt etwas schlechter abgeschnitten, ist dafür aber eine günstigere Alternative.

Am Ende muss jeder für sich entscheiden, was am wichtigsten ist: Surfen, Telefonieren oder Sparen.