Ihre Erfahrungen auf unserer Deutschlandkarte

Wir fragen nach Ihren Erlebnissen im ÖPNV und Sie berichten uns, was bei Ihnen gut läuft und wo es noch klemmt ? Sie schreiben uns, worüber Sie sich kürzlich geärgert haben oder wo es generell schwierig ist mit Bus und Bahn. Und wir schauen, was wir davon in der Doku „Besser Bahnfahren! Was muss sich ändern?“ zeigen. Hier schon mal einige Ihrer Berichte vorab:

Kein Bus in Sicht: Nach dem Date nach Hause gelaufen

Über 2.500 Meldungen, die uns bisher erreicht haben, sind auch ganz persönliche Geschichten wie die, die uns ein Fahrgast aus Thüringen geschickt hat: „Ich hatte ein Date … und bin mit dem Bus hingefahren. Als ich wieder heim wollte, musste ich feststellen, dass der nur alle 2 h fahrende Bus gerade weg war. Also bin ich die 9 km gelaufen.“ Nur eine von vielen Meldungen über Mobilität in ländlichen Regionen - eine weitere kommt aus Hellenthal in Nordrhein-Westfalen: „Auf dem Land ist man ohne Auto verloren, insbesondere als älterer Mensch wie ich, der nicht mehr gut zu Fuß ist.“

Aus der Vulkaneifel erreicht uns diese Nachricht: „Wir haben hier … von jeher nur sehr wenig ÖPNV, durch die Flutkatastrophe sind davon noch etliche Verbindungen nur extrem eingeschränkt möglich gewesen. Wir können unsere täglichen Erledigungen, Termine und Arbeitswege nur zuverlässig bewältigen, indem wir den PKW benutzen.“

Eine Haltestelle auf dem Land. Wie sind Sie an den ÖPNV angebunden? Jetzt mitmachen bei #besserBahnfahren!
Eine Haltestelle auf dem Land | Bild: AdobeStock

Wo eine Schiene ist, fährt noch lange kein Zug

In manchen Beschreibungen spürt man den Frust: „Bei uns auf dem Land gibt es sehr schlechte Verbindungen, der Bus fährt nur in der Woche.“ Fehlende Verbindungen am Wochenende oder stillgelegte Schienen sorgen für Ärger:„Wie gerne würde ich mit dem Zug fahren. Leider ist im Ort nur eine Strecke, die nicht mehr betrieben wird. Der Lückenschluss der Eifelquerbahn Kaiseresch-Gerolstein.“ Und dem Verdruss folgen mitunter Verbesserungsvorschläge. „Ich kann keine Erfahrungen schildern, da die vorhandene Strecke zwischen Rheine und Spelle nur vom Güterverkehr genutzt wird. … ein Regional Express endet in Rheine, es müsste minimal investiert werden.“ Für uns sind das spannende Details, die Prof. Jochen Eckart und sein Team von der Universität Karlsruhe auswerten.

„Barrierefreiheit ist ein echte Glücksspiel.“

Ein großes Thema auf unserer Karte ist die Barrierefreiheit. Dazu eine Meldung aus der Nähe von Dortmund: „Ich könnte mit meinem Sohn umsonst fahren … er ist Rollstuhlfahrer. In Dortmund hält der Zug an einem Bahnsteig ohne Aufzug, der Aufzug in Kamen war über Monate defekt, in Unna kann man erst gar nicht ein- bzw. aussteigen. Die Bushaltestellen in meiner Nähe sind nicht barrierefrei.“ Aus Berlin berichtet eine Teilnehmerin/ein Teilnehmer mit Schwerbehindertenausweis, dass während der Zeit des 9-Euro-Tickets die Züge so voll waren, „dass Rollstühle und Rollatoren gar nicht mehr hineinpassten und die, die darauf angewiesen waren, nicht mitfahren konnten.“

Zwei Reisende umarmen sich auf einem Bahnsteig. Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem ÖPNV? Jetzt mitmachen bei #besserBahnfahren!
Zwei Reisende umarmen sich auf einem Bahnsteig | Bild: AdobeStock

Auch mit einem Kinderwagen unterwegs zu sein, kann anstrengend sein, beschreibt es eine Mutter: „Im Januar war ich mit meinem einjährigen Kind in Rheinsberg, um eine Freundin zu treffen. Bei der Verbindung dorthin muss man in Löwenberg einmal umsteigen. Dort muss man das Gleis wechseln. Der Fahrstuhl war außer Betrieb - natürlich mit Kind, im Kinderwagen und Gepäck war es über die Fußgängerbrücke ein echter Kraftakt und den Anschluss habe ich nur nach Luft ringend geschafft. Das ist nur ein Beispiel. Barrierefreiheit ist ein echtes Glücksspiel.“

13,7 Millionen Menschen pendeln in Deutschland zur Arbeit

Ihre Anzahl ist aufgrund von der gestiegenen Inanspruchnahme von Homeoffice zwar zurück gegangen, aber es gibt noch immer viele Pendler in Deutschland, die täglich zur Arbeit, zur Ausbildungsstätte oder zur Schule fahren - wie eine Schülerin aus Hessen: Sie ist jeden Tag unter Woche zwei Stunden nach Marburg unterwegs: „Da ich noch Schülerin und minderjährig bin, muß ich diese Verbindung nutzen. Mit dem Auto benötigt man für die gleiche Strecke nur ca. 25 Minuten.“

In Nordrhein-Westfalen bemängelt eine Erzieherin die Verlässlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs. Viel zu oft sei sie in der Vergangenheit verspätet zum Dienstwechsel gekommen, schreibt sie. Und zieht ihre Konsequenz daraus: „Das Auto musste wieder her.“ Innerhalb Nürnbergs funktioniert der Weg zur Arbeit anscheinend gut mit dem ÖPNV: Von einem „völlig unspektakulären Alltag“ ist da die Rede. Auch in Bobingen in Bayern ist ein Pendler zufrieden mit dem ÖPNV: „Klar ein paar kleine Verspätungen sind Alltag, aber so was ist zu verzeihen.“

Auto an Auto auf einem Parkplatz. Wann schaffen wir den Umstieg auf Bus und Bahn? Informationen zur Mobilitätswende auf #besserBahnfahren!
Auto an Auto auf einem Parkplatz | Bild: AdobeStock

So läuft die Mitmachaktion ab: Wir befragen Nutzerinnen und Nutzer zu ihren Gewohnheiten: Wie oft wird der ÖPNV genutzt? Und wir wollen wissen, ob das Deutschlandticket gekauft wurde. Zudem fragen wir nach persönlichen Erfahrungen wie Verspätungen, fehlenden Anschlüssen und der Entfernung zu Haltestellen aber auch positive Geschichten. In einer zweiten Runde wollen wir ein paar Wochen später wissen, ob sich mit dem Deutschlandticket etwas geändert hat.