Marco Nieburg

Kleintierpraxis und mobiler Tierarzt auf Rügen, Mecklenburg-Vorpommern

Marco Nieburg
Marco Nieburg | Bild: NDR/Doclights GmbH

Nach dem Studium zog es Marco Nieburg nach Rügen, um im Auftrag des Friedrich-Löffler-Instituts den Vogelgrippe-Virus zu erforschen. Nieburg engagierte sich beim Wildvogelmonitoring und ging der Frage nach, ob die Erreger möglicherweise über die Nahrungskette auf andere Wildtiere übergehen. Der Herforder reiste später mehrfach nach Spanien und Ungarn, um die dortigen Tierschützer mit dringenden OPs und Kastrationen zu unterstützen. Auf Rügen ist Nieburg dann heimisch geworden. Erst rollte er mit einer mobilen Tierarztpraxis über die Ostseeinsel, dann gründete er eine feste Inselpraxis.

Sein umgebauter Rettungswagen begleitet ihn noch immer. Von einer daumennagelgroßen Fledermaus, der er den Flügel genäht hat, über Wölfe und Affen aus dem Tierpark Sassnitz bis hin zur Dogge hat er schon alles auf seinem mobilen Behandlungstisch gehabt. Nieburg: "Rauszufahren, mir Zeit für die Menschen zu nehmen und auch mal mit den Tieren zu kuscheln, das ist für mich Luxus." Der 48-Jährige lebt mit seiner Lebensgefährtin und drei Kindern zwischen Kreidefelsen und Traumstränden. Zur Patchwork-Familie gehören auch drei Hunde aus dem Tierschutz, vier Schildkröten, Kaninchen und ein Streifenhörnchen. In seiner Inselpraxis behandelt er Kleintiere aller Art. Egal, ob sie mit ihrem Besitzer im Urlaub oder heimisch auf Deutschlands größter Insel sind.

Marco Nieburg behandelt die Tiere in seiner Praxis auf Rügen, fährt aber auch zu den Tierhaltern nach Hause.
Marco Nieburg behandelt die Tiere in seiner Praxis auf Rügen, fährt aber auch zu den Tierhaltern nach Hause. | Bild: NDR/Doclights GmbH

Was ist anders als mobiler Tierarzt?

Marco Nieburg: "In der häuslichen Umgebung kann ich mir ein gutes Bild machen, wie das Tier lebt. Da ist es leichter, eine Diagnose zu stellen. Der Nachteil ist, dass die Tiere zu Hause völlig sie selbst sind. Die Katze ist vielleicht die Prinzessin, der Hund der King. Da fehlt dann manchmal ein wenig der Respekt vor dem Tierarzt, und die Besitzer haben oft zu kämpfen, ihre Tiere halbwegs zu bändigen."