Die Redakteurin: Was ist neu in der zweiten Staffel?
NDR-Redakteurin Anke Schmidt-Bratzel über die zweite Staffel von "Tierärzte – Retter mit Herz".
Was ist anders in der zweiten Staffel?
Wir konnten neue Ärzte dazugewinnen, die wir aus nächster Nähe in ihren Praxen und privat mit ihren eigenen Tieren begleiten. Dadurch sind wir in neuen Regionen unterwegs, jetzt auch im Osten Deutschlands auf der Kreidefelsen-Insel Rügen und im schönen Leipzig. Im Süden zeigen wir die Arbeit in einer malerisch gelegenen Praxis auf der Alm über dem Schliersee.
Werden auch neue medizinische Themenfelder angesprochen?
Die neu hinzugekommene Dr. Regina Seemüller aus Oberbayern bietet neben der Schulmedizin, Homöopathie, traditionelle Chinesische Medizin und Akupunktur an. Das ist ein neues medizinisches Feld in der Tiermedizin. Wir zeigen erstmals die Arbeit mit besonderen Tieren wie einem Blindenhund oder den Therapiepferden der ebenfalls frisch hinzugekommenen Tierärztin Alexandra Erbeldinger, die mit einer Klinik für demenzkranke Menschen arbeitet. Es ist toll zu sehen, wie Tiere Menschen helfen können.
Es werden also auch schwierige Themen behandelt?
Behutsam zeigen wir erstmals, wie die Ärztinnen und Ärzte mit Abschied und Tod umgehen. Das sind sehr wertvolle Momente in den neuen Sendungen. Wer sich ein Tier zulegt, der weiß, dass er es irgendwann verabschieden muss. Die Begleitung und Beratung der Tierärztinnen und -ärzte in dieser Zeit ist für Mensch und Tier von unglaublichem Wert. Auch für Veterinäre keine leichte Aufgabe!
Werden denn die verschiedenen Behandlungsweisen bewertet?
Wir verzichten formatbedingt auf eine medizinische Einordnung oder auch einen Vergleich der Behandlungsweisen. Für uns stehen die Sorgen der Tierhalterinnen und Tierhalter und die umsichtige Hilfestellung der Ärzte sowie die Liebe zu den Tieren erzählerisch im Mittelpunkt.
Auch der Vorspann ist neu …
Ja, es geht jetzt sofort los mit der Sendung. Ein Coldopener zeigt uns direkt am Anfang, was uns Spannendes in der jeweiligen Folge erwartet.
Wie suchen Sie die Tierärzte aus?
Für uns zählt an erster Stelle der Mensch und dann schauen wir gleichermaßen auf Ausbildung und Berufserfahrung. Es ist ein aufwendiges Casting. Unsere Tierärzte sind vernarrt in ihre eigenen Tiere, laufen vor der Praxis mit dem Hund, holen schon morgens die Pferde von der Koppel oder füttern die Hühner. Sie können nachempfinden, was ihre Patientenbesitzer bewegt und sind sehr mitfühlend. Tierärzte, die persönlich keine Zeit für ein Haustier haben, kamen für uns, egal wie erfolgreich sie sind, nicht in Betracht. Außerdem war uns wichtig, in neuen Regionen zu casten – so kommen wir in unglaublich schöne und reizvolle Ecken Deutschlands.
Was können Tierhalter aus der Serie lernen?
Tiere müssen nicht gleich operiert oder gar eingeschläfert werden. Man kann etwas tun – auch alternativmedizinisch. Dann ist unglaublich, was operativ möglich ist. Man kann sich vieles abschauen – alles, was gesund hält und das Immunsystem stärkt. Es sind so viele Tipps, die man aus den Geschichten ziehen kann: Was tun bei angefahrenen Schafen, ausgesetzten Tieren, gestürzten Katzen, Vergiftung, Impfungen, Allergien und Verletzungen bei Fischen? Und auch: Wie gewöhne ich einen Welpen am besten an Arztbesuche? Und selbst wenn man kein Tier hat, finde ich spannend, wie die Ärzte als Helfer reagieren, wie sie mit 24-Stunden-Notdiensten umgehen oder auch Familie und Beruf unter einen Hut bringen. Das sind alles sehr sympathische Profis, die im Team arbeiten und auch im Watt beim Betriebsausflug richtig Spaß haben.

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