SENDETERMIN So., 09.04.23 | 12:25 Uhr | Das Erste

Echtes Leben: Ostern auf der Hallig

Kirche
Kirche | Bild: NDR

Für die knapp 100 Einwohner, die auf Hallig Hooge leben, ist die Nordsee immer präsent. Bei "Land unter" schwappen die Wogen manchmal bis direkt an die Türschwelle. Wer unter diesen besonderen Bedingungen lebt, muss wetterfest sein und vielleicht auch über eine gehörige Portion Gottvertrauen verfügen. Pastorin Hildegard Rugenstein hat ihren ersten Orkan hinter sich. Seit 2021 ist sie als Pastorin auf der Hallig, kam von einer Landgemeinde in Brandenburg auf diese Stelle. "Manchmal fühlt man sich wie auf einem Schiff", sagt sie.

Die Dokumentation begleitet Hildegard Rugenstein und eine Reihe von Halligbewohnerinnen und -bewohnern an den Tagen vor und an Ostern.

Pastorin
Pastorin | Bild: NDR

Jungbäuerin Eilien Brogmus hat in dieser Zeit besonders viel zu tun: In ihrer Schafherde sind 18 Osterlämmer geboren. Einige davon muss sie zusammen mit ihrer Mutter Katrin mit der Flasche aufziehen. Denn ein Mutterschaf hat Drillinge zur Welt gebracht - da reichen die zwei Zitzen, die Schafe haben, nicht aus. Eilien ist mit all dem vertraut, sie ist eine der wenigen, die auf der Hallig groß geworden sind und geblieben ist. Jetzt macht sie sich Gedanken: Wie wird sie einen Mann finden, der hier sein Leben mit ihr teilen will?

Lämmer
Lämmer | Bild: NDR

Kaufmann Jerome Marschke ist den umgekehrten Weg gegangen: Er verließ eine gut dotierte Stelle als Supermarktleiter in Hamburg, um den einzigen Kaufmannsladen auf der für einen Großstädter entlegenen Hallig zu führen. Ebenso wie seine Frau Svenja fragt er sich natürlich, wie ihre gemeinsame Tochter Leila mit dem Halligleben klarkommen wird. Wenn sie in die Schule kommt, ist sie die Einzige in der ersten Klasse. Mit ihr gibt es dann insgesamt acht Schulkinder. Alle zusammen teilen sich einen Klassenraum, werden von zwei Lehrerinnen betreut.

Sandra Wendt hat den Andenkenladen mit allen Risiken der Selbstständigkeit übernommen. Zu Ostern beginnt die Saison. Für Becher mit Namensaufdruck, Miniaturleuchttürme und Krabbenkutter aus Holz ist sie in Vorleistung gegangen. Jetzt hofft sie auf Kundschaft. Aber werden die Leute nach Jahren der Corona-Einschränkungen und der Kostensteigerungen wiederkommen? Und dann ist da noch die Sorge um ihren Sohn. Alex (16) kam als Mädchen zur Welt, will aber lieber ein Junge sein. Wie gehen die Halligbewohner damit um?

Für Autor Manfred Uhlig sind die Halligen und ihre Bewohner fast schon alte Bekannte. Während der Recherchen zu diesem Film erlebte er selbst ein „Land unter“ mit. Einmal kam er wegen einer Sturmflut tagelang nicht wieder weg. Ein Kollege musste den fast fertigen Film auf trockenem Boden, auf dem Festland in Hamburg, zu Ende bringen.

Ein Film von Manfred Uhlig

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Norddeutscher Rundfunk
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