Mo., 07.09.20 | 22:50 Uhr
Das Erste
Story im Ersten: Wikileaks – Die USA gegen Julian Assange
"Wenn herausgekommen wäre, dass ich seine Partnerin bin, wäre ich zum Hauptziel geworden", sagt Stella Moris. Sie ist die Verlobte von Julian Assange, dem Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, die vor zehn Jahren mit spektakulären Veröffentlichungen weltweit für Schlagzeilen sorgte und sich mit mächtigen Regierungen anlegte. Zehn Jahre später sitzt Assange im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in London: Vom gefeierten Publizisten wurde er zum als Spion und Vergewaltiger verschrienen Sonderling.
"Sein Leben ist in Gefahr"
Erstmals spricht seine Partnerin Stella Moris im deutschen Fernsehen: "Ich weiß, dass es Julian sehr schlecht geht. Sein Leben ist in Gefahr." Sie zeigt auch Gabriel (3) und Max (1), die beiden Söhne, die sie mit Assange hat. Anhand von Moris' Aussagen und bisher geheimer Akten rekonstruiert die Doku den Aufstieg und Fall von Julian Assange.

Dabei besonders im Fokus: Die fast sieben Jahre, die er Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London hatte. Dabei wird er offenbar intensiv überwacht, sein Leben dokumentiert und die Analysen mutmaßlich amerikanischen Auftraggebern zugespielt. Es gibt offenbar kaum Privatsphäre. Trotzdem verliebt sich Assange in dieser Zeit in eine seiner juristischen Beraterinnen und bekommt mit ihr zwei Kinder.
In London beginnt nun die Hauptverhandlung
In "Wikileaks – Die USA gegen Julian Assange" äußern sich auch Edward Snowden, Ex-CIA-Direktor Leon Panetta und Assanges' Vater John Shipton. Der Film zeichnet ein differenziertes Bild von Julian Assange und Wikileaks und verfolgt die Frage, ob an Julian Assange womöglich ein Exempel gegen die Pressefreiheit statuiert werden könnte. Am 7. September beginnt in London nämlich die Hauptverhandlungen um seine Auslieferung in die USA, wo er wegen des Erhalts und der Weiterverbreitung geheimer Informationen angeklagt ist. Ihm drohen 175 Jahre Haft.
Ein Film von Elena Kuch und Robert Holm
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