So., 12.02.23 | 23:50 Uhr
Das Erste
Zwischen Exil und Front – Kunst und Kultur in Kriegszeiten
Ukrainische Kulturschaffende
Im Februar 2022 geschah, was lange Zeit unmöglich schien: ein Angriffskrieg in Europa, die russische Armee überfiel die Ukraine. Für alle Menschen in der Ukraine eine Katastrophe – auch für die Kunst- und Kulturszene. Einige Künstler*innen sind ins Exil gegangen. Andere versuchen, in ihrer Heimat auch in Kriegszeiten irgendwie weiterzuarbeiten. Die Dokumentation "Zwischen Exil und Front" fragt: Wie geht es ukrainischen Kulturschaffenden ein Jahr nach dem Beginn des Angriffskrieges?

Der Film portraitiert Künstler*innen in der Ukraine und in Deutschland. Darunter der Maler Artem Volokitin, der 2015 auf der Biennale in Venedig vertreten war und im Begriff gerade durchzustarten, als die Bomben sein Atelier in Charkiv zerstörten. Die Musiker*innen des Kyiv Symphony Orchestra, die als Botschafter*innen für ihr Land durch Europa touren und eine provisorische Heimat in Gera gefunden haben. Und die Tänzerin Daniella Preap, die im Hamburger Exil erst mal nur Scham und Schuld empfunden hat, weil sie in Sicherheit ist.
Fotograf Alexander Chekmenev will das Unfassbare in Bildern begreifbar machen
In Kiew gibt der Regisseur Andriy Ryabin Einblick in die Arbeit des Lesya Theaters. Nach den ersten Angriffen auf die Hauptstadt wurde der Spielbetrieb schnell wieder aufgenommen: um nicht verrückt zu werden, wie der Regisseur sagt. Der Film begleitet auch den über die Ukraine hinaus bekannten Fotografen Alexander Chekmenev, der versucht, mit seinen Bildern das Unfassbare begreifbar zu machen: "Für mich erscheint es sinnvoller, nicht als Soldat, sondern als Fotograf zu kämpfen."
Ein Film von Yasemin Ergin, Sylvie Kürsten und Vassili Golod
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