Das ist "Rabiat" – über das Format

Radio Bremen wird rabiat. Der Sender bringt ein Reportageformat ins Erste, das gesprächswertige Themen der Generation Y aufgreift und dabei jungen Reporterinnen und Reportern die Möglichkeit gibt, ihre Geschichte für ein großes Fernsehpublikum zu erzählen. Die Autorinnen und Autoren sind überwiegend preisgekrönt, nominiert, mindestens aber auffällig – und haben bereits bewiesen, dass sie in Webvideos, TV-Beiträgen und Reportagen fesselnd erzählen können.
"Radio Bremen hat eine lange Tradition bei innovativen und gesellschaftlich relevanten Reportagen und Dokumentationen", sagt Jan Weyrauch, Programmdirektor von Radio Bremen. Ich freue mich sehr, dass wir diese Tradition jetzt im Ersten mit Rabiat fortsetzen." Rabiat wird durch die Gesichter und die Handschrift der ReporterInnen geprägt. JournalistInnen mit Haltung und Tiefgang im On, die auch mal voll in die Kamera sprechen.
Reporter wird zur Zielscheibe systematischen Cybermobbings
Öffentlich-rechtliche Werte hat das Team verinnerlicht, doch die Schmerzgrenze liegt woanders. Der Fokus richtet sich auf die teilnehmende Beobachtung, das Kennenlernen, das Erleben. In den sechs 45-Minütern der Staffel, die ab dem 30. April 2018 um 22.45 Uhr immer montags im Ersten laufen, beschäftigen sich die JournalistInnen mit kontroversen Themen unserer Zeit – und sind ganz nah dran; ob bei einem Koks-Deal, als Zielscheibe von systematischem Mobbing im Netz, oder bei einer Partynacht im SM-Club.

"Die MacherInnen werden mit ihrer subjektiven Erzählweise Zuschauerinnen und Zuschauern auch mal vor den Kopf stoßen. Sie bauen Klischees in den Filmen auf, um sie postwendend zu brechen. Neue Sichtweisen sollen sich eröffnen. Die Filme wollen, sollen, ja sie müssen polarisieren, denn das macht gute Geschichten aus", sagt Thomas von Bötticher, Gesellschaftschef von Radio Bremen und für Rabiat verantwortlich.
"Lasst uns mal was Neues machen"
Entstanden ist Rabiat auf einer Programm-Klausur des Ersten in einem Kloster, irgendwo in Deutschland. "Lasst uns mal was Neues machen", forderte der Koordinator für Politik, Kultur & Gesellschaft des Ersten, Rainald Becker. Radio- Bremen-Kulturchef Thomas von Bötticher erzählte von einer Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten, vornehmlich von Radio Bremen, die als Y-Kollektiv mit sehr persönlichen Reportagen im Netz von sich reden machen. "Das sind Youngster, die subjektiv und mit Haltung sehr intelligent erzählen können", so von Bötticher.
"Ich möchte rabiate Geschichten, aus dem Blickwinkel der Autoren ", sagte Becker. Damit war der Titel gefunden. Konzipiert wurde Rabiat von Manuel Möglich, Dennis Leiffels und Christian Tipke vom Y-Kollektiv. Jochen Grabler, Leiter der Recherche-Redaktion von Radio Bremen, hat die Themenfindung eng begleitet und sie mit Thomas von Bötticher abgestimmt. Das Y-Kollektiv ist eine Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten, die seit Sommer 2016 wöchentlich Reportagen für FUNK (ARD/ZDF) produziert und sich in dieser Zeit eine massive Fanbase aufgebaut hat. Veröffentlicht wird im Netz, auf YouTube und Facebook, Radio Bremen betreut das Webformat redaktionell.
"Wir berichten nicht nur, vor allem erleben wir"
"Wir machen aktuelles Autorinnen-/Autoren-Fernsehen von und mit Überzeugungstätern, ein heterogenes Team, das offen seine Meinung vertritt und nicht einer vorgegebenen hinterherrennt", sagt Manuel Möglich: "Für Rabiat und für das Y-Kollektiv wollen wir Geschichten erzählen, die Emotionen auslösen und starke Reporterinnen/Reporter im On sind, die Haltung haben und sie direkt in die Kamera sprechen. Wir berichten nicht nur, vor allem erleben wir."

Rabiat ist die konsequente Erweiterung des Y-Kollektivs ins Fernsehen. Die Bug- und die Heckwelle der Fernseh-Reportagen wird auf den Kanälen des Y-Kollektivs (rund 1,5 Millionen Views monatlich, ca. 140.000 Abonnenten bei YouTube und 40.000 Follower bei Facebook) ins Netz schwappen.
Auf den Social-Media-Kanälen werden die AutorInnen sehr persönliche Debatten führen und transparent über ihre Arbeit und Recherche berichten. Den Fragen der ZuschauerInnen im Fernsehen stellen sie sich in Q&As bei Facebook oder in den Youtube-Kommentaren.
Lineares Fernsehen und multimediales Projekt zugleich
Warum? Weil die AutorInnen weder abgehoben noch allwissend sind. Sie haben keine endgültigen Antworten, sondern möchten zum Nachdenken anregen. Uneitel. Glaubwürdig. Nahbar. Diskussionsbereit.
Rabiat ist deshalb lineares Fernsehen und multimediales Projekt zugleich. Starke Geschichten verdienen viele Ausspielwege.
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