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Die neue Afrika-Reise: Frische Gesichter bei Crew und Praktikanten

Für eine Reiseleiterin sind Freundlichkeit und gute Laune das "A und O" eines gelungenen Arbeitstages. Doch das Urlaubsgefühl tagtäglich in die Herzen der Kreuzfahrtgäste zu bringen, ist nicht immer ganz so locker leicht, wie es bei Reiseleiterin Caro Sattler und ihre Kollegen meistens aussieht. Schließlich muss man auch bei den merkwürdigsten Fragen der Kategorie "Fahren die Tourbusse eigentlich an Bord des Schiffes mit?“ ganz Profi bleiben.  | Bild: BR/Bewegte Zeiten Film Produktion

Für eine Reiseleiterin sind Freundlichkeit und gute Laune das "A und O" eines gelungenen Arbeitstages. Doch das Urlaubsgefühl tagtäglich in die Herzen der Kreuzfahrtgäste zu bringen, ist nicht immer ganz so locker leicht, wie es bei Reiseleiterin Caro Sattler und ihre Kollegen meistens aussieht. Schließlich muss man auch bei den merkwürdigsten Fragen der Kategorie "Fahren die Tourbusse eigentlich an Bord des Schiffes mit?“ ganz Profi bleiben.

Für das fröhliche Energiebündel aus dem beschaulichen Ötisheim in Baden-Württemberg kein Problem – immerhin steckt sie noch im Frühling ihrer Reiseleiter-Karriere. Mit einem frisch abgeschlossenen Tourismusmanagement-Studium in der Tasche geht es für Caro in ihrer ersten Festanstellung rund um die Welt, zum Beispiel zu den Kindern in einem Township in Südafrika oder mit Bord-Zauberer Kalibo (voriges Bild) an den traumhaften Strand der Seychellen.

Auf der Brücke geben Julian Hartmann die Wellen den Takt vor. Seit 2012 fährt der aus Memmingen stammende Junior-Offizier zur See und verstärkt nun das Brückenteam um Kapitän Robert Fronenbroek bei der atemberaubenden Passage entlang Afrikas Küsten.

Zwischen Kokospalmen-Kletterkursen und den ersten Suaheli-Lehrstunden bei typisch kenianischem Maisbrei geht dem Nachwuchs-Seemann, der sein Nautikstudium in Bremen absolviert hat, das Herz weit auf. Denn wo könnte der passionierte Musiker, der regelmäßig am Schlagzeug seine flinken Finger trainiert, besser neue aufregende Rhythmen in sich aufsaugen, als dort, wo sie zuhause sind?

Am Lächeln in ihrem Gesicht merkt man, wie Manuela Bzdega es nach 25 Jahren auf Hoher See auch mal genießt, wenn sie einen kurzen Moment Abstand nehmen kann von all den organisatorischen Höchstleistungen, die nach einem Vierteljahrhundert auf Reisen den Arbeitsalltag durchziehen. Nun kann sie einfach hier sitzen, in einem steinernen Hinterhof in einer Seitenstraße in Afrika – dort, wo sie noch nie zuvor war und wo auch sonst kaum ein Tourist den Fuß auf den Boden setzt.

Manuela lässt sich inspirieren beim traditionellen Kochen mit Mimi, einer vierfachen Mutter auf der Mosambikinsel. Hier ist die in Erkrath wohnhafte Vollblut-Kreuzfahrtdirektorin einmal selbst willkommener Gast. Genau die richtige Erfahrung, um zur "Weißen Lady" zurückzukehren und den Passagieren von ihr und Kapitän Robert Fronenbroek (links) mit frischer Kraft wieder dasselbe Gefühl mit auf den Weg über die Weltmeere zu geben...

Vor 20 Jahren kam Marc Hermes als Kellner in einem Schiffsrestaurant erstmals mit den Herausforderungen der Arbeit in einem schwimmenden Hotel in Berührung – und danach immer mehr auf den Geschmack! Heute hat der ehemalige Maître und Food & Beverage-Manager die meisten Sprossen auf der Hochsee-Karriereleiter erklommen und sorgt als Hotelmanager auf der "Weißen Lady" dafür, dass es seinen Gästen an nichts fehlt. Dafür überzeugt sich der gebürtige Schwabe, auch gerne mal selbst von der Qualität seiner Produkte.

In Südafrika rückt er mit seinem Chef zum Gewürzeinkauf aus, denn überall, wo es bunt, lokal und intensiv zugeht, muss auch ein Hotelmanager auf Zack sein. Ohne den gewissen Schwung an neuen Ideen geht es nun mal nicht auf den Weltmeeren – so viel hat Marc Hermes in 20 Jahren gelernt. Und an Bord hat er auch seine große Liebe gefunden. Auf dieser Reise begleitet ihn seine Frau Melanie ausnahmsweise als Passagierin, die sonst auch auf dem Schiff arbeitet.

Als Küchenchef kann man durchaus leichtere Einstiege in seinen Job haben. Während er sich in den vergangenen Jahren noch als Sous-Chef die Kombüsenschürze umgebunden hat, blickt der in Sachsen-Anhalt geborene Patrick Müller nun gespannt auf seinen ersten Einsatz als Häuptling über die gesamte Schiffsküche – und das ausgerechnet in Afrika! Ein Kontinent, auf dem der Gast auch eine kulinarische Reise in die Welt der exotischen Gewürze, Gerüche und Geschmäcker erwartet. Wo plötzlich Kudu und Springbock statt Wiener- und Jägerschnitzel auf dem Speiseplan stehen und es sehr genau abzuwägen gilt, wie viel Afrika für den europäischen Gaumen zu meistern ist.

In Kapstadt beginnt Patrick Müller hochmotiviert sein neues berufliches Abenteuer und kann auf hochrangige Unterstützung bauen: Denn mit Flotten-Küchenchef Fritz Pichler steht ihm ein erfahrener Feinschmecker mit Rat und Tat zur Seite. Beste Voraussetzungen für ein Geschmacksfeuerwerk.

Als eine von acht Geschwistern hat Theresa Arndt (22 Jahre, in der Mitte) schon früh gelernt sich durchzuboxen. Und so lässt sich die Küchenpraktikantin aus Radeberg auch nicht vom ersten rauen Gegenwind aus dem Konzept bringen, der ihr wegen eines fehlenden Haarnetzes schon nach den ersten Schritten an ihrem neuen Arbeitsplatz um die Ohren pfeift. Noch nie hat die frisch gebackene Konditorin Theresa für eine längere Zeit ihre Heimat im Dresdener Umland verlassen, geschweige denn einen fremden Kontinent erforscht. Und nun wartet neben "Mama Roberta" in der Patisserie auch noch "Mama Afrika" jenseits der Gangway auf die stets fröhliche 22-Jährige. Einen Traumstrand, eine Safari und ein paar kreative Arbeitsstunden später ist Theresa bereits bestens eingegroovt im Hochseerhythmus – und mit ihren Kolleginnen Aliza und Draka ein Herz und eine Seele. Und für alle Herausforderungen an Bord gerüstet, selbst für den Kürbisschnitz-Wettbewerb an Halloween.

Plötzlich muss der Meister wieder selber ran! Während er daheim im schwäbischen Köngen mittlerweile eher der kreative Feinarbeiter des elterlichen Betriebs ist und die Akkordarbeit weitestgehend delegieren kann, heißt es für den ausgelernten Schreiner Daniel Klein (25) an Bord der "Weißen Lady": zurück zu den Wurzeln. Kanten schleifen, Holz grundieren, Späne fegen – als Praktikant in einem neuen internationalen Team muss sich Daniel erst einmal wieder neu beweisen. Doch genau diese Herausforderung hatte er ja auch gesucht. Und ein Schreiner an Bord ist eben nicht nur ein Schreiner, sondern auch Fensterglaser, Badewannenträger und Verantwortlicher für eine intakte Startelf der Tischfußballmannschaft. Der leidenschaftliche Handballer findet schnell Freude an der bunten Abwechslung, den persönlichen Gesprächen mit seinem Chef Carlos aus Guatemala und nicht zuletzt natürlich auch an Nashörnern, Elefanten, Büffeln und all den anderen spannenden Dingen, die Afrikas große weite Welt so zu bieten hat ...