So., 27.01.13 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Gäste: Tanja Busse (Publizistin), Jan Grossarth (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Kathrin Hartmann (Publizistin), Alexander Neubacher (Der Spiegel)
000 Menschen gingen vergangene Woche in Berlin auf die Straße, um gegen Massentierhaltung, Pestizid-Einsatz auf Feldern und Preisdruck auf die Bauern zu demonstrieren. Anlass war die weltweit größte Agrarmesse „Grüne Woche", die diesen Sonntag zu Ende geht. Viele Menschen wünschen sich bessere Bedingungen und mehr Transparenz in der Landwirtschaft. Als Verbraucher möchten sie wissen, wie die Lebensmittel erzeugt werden, die sie einkaufen, und unter welchen Bedingungen die Tiere leben und sterben, deren Fleisch sie essen. Immer mehr Deutsche greifen deshalb zu Bioprodukten, von denen sie nicht nur annehmen, dass sie nachhaltiger produziert werden, sondern sich auch einen Vorteil für ihre Gesundheit versprechen. Für Produkte, die das Biosiegel tragen, dürfen weder Pestizide noch Gentechnik verwendet werden. Dafür sind Bioprodukte auch deutlich teurer als konventionelle Lebensmittel. Kritiker bemängeln, dass sich deshalb nur Besserverdiener diese Waren leisten könnten. Auch benötige man für die Erzeugung von Bioprodukten in der Regel mehr Fläche, weshalb gar nicht alle Deutschen rein biologisch versorgt werden könnten. Andere meinen, die Kosten für die vermeintlich günstigere konventionelle Landwirtschaft trage auf lange Sicht die Allgemeinheit, weil dabei Böden ausgebeutet und vergiftet würden.: Entwickelt sich unsere Ernährung zur Zweiklassengesellschaft? Stimmen Preis und Wert beim Essen immer überein? Ist Bio wirklich besser? Und wie könnte die Politik die Produktion von besseren Lebensmitteln für alle fördern? Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres am Sonntag im "Presseclub" mit seinen Gästen.